Gedichte über das Gedicht (Seite 411)

Der Schreiberling

Ich zücke meinen Stift auf das Papier
Das eure Lücke sticht wie ein Rapier
In eure Flanke prischt, bevor euch der Gedanke trifft
Dass gleich ob einer dicht’, ob ficht, er Blut verliert
Erdrücke mein Gewicht, bis ihr kapiert
Dass euch das Glück so flüchtet und krepiert
Bevor ihr diese Glut erfriert, komm ich zu morden
Im Reden misst der Held zwei Schneiden
Bevor ihr euren Mut verliert, bring ich euch Worte
Das Leben müsst ihr selbst besteigen

Seid ihr die Fischer, bin ich Seeungeheuer
Seid ihr die Bäcker, bin ich eh ungesäuert
Der Köder steckt zwischen den Zeilen
Vom Rumpf steuer ich euch ins Wesen hinein
Im Sumpffeuer bin ich genesen, geheilt
Mein Schleppernetz sprengt alle Seiten

© Zinnenwärter, 11. Mai 2022

Da-sein

Da-sein

still
zuhörend
präsent
frei von Be-wertung
frei von Ur-teil
frei von Rat
frei von eigenem Er-fahren
aufmerksam
achtsam
respektvoll
eben-bürtig
mit lauschenden Ohren
sehenden Augen
weit offenem Herzen
un-voreingenommen
fühlend
spürend
wahr-nehmend

Einfach ich
als ich
und du
als du.

Da-sein im Dasein.

© A. Namer

In der Mitte ruhen

Wenn ich in meiner Mitte ruhe,
bin ich da - wo ich sein will.

Wenn ich zwischendurch meine Mitte verliere,
bin ich dann links, rechts, vorne, hinten,
unter- oder oberhalb von ihr?
:)

© A. Namer

Eine gottbegnadete Poetin mit "Seelenblick"

Mit dem Herzen sie in Seelen schaut,
zartfühlend sie Vertrauen aufbaut
nie wird sie ihr Versprechen brechen,
sie hört auf ihr Herz, lässt es sprechen,
hält so für Mitmenschen stets bereit
das richtige Wort zur richtigen Zeit
und während sie ihr volles Herz leert
und die innere Weisheit sich mehrt,
schreibt sie auf, was das Herz ihr diktiert,
ehrliche Worte, kein einzig "maskiert".

Leserherzen, mit Freude und Glück erfüllt,
fühlen sich von der Liebe Gottes umhüllt.

Sie ist eine Poetin, von Gott gesandt,
beim Schreiben von Versen führt er ihre Hand.

Der Wortmagier

Er singt mit den Sternen,
leuchtet mit der Sonne,
wirbelt mit Schneeflocken,
tanzt mit Blumenelfen,
fliegt mit Schmetterlingen,
spricht mit den Erzengeln...
er zaubert mit Worten
voller Lebendigkeit
fantastische Welten,
die weit hineinreichen
in galaktische Weiten,
in den Schoss der Erde,
in die Tiefen der Meere...
er führt die Leser hinein
in Fantasie - Welten,
von Weisheiten geprägt,
die leider dem Verstand
so nicht zugänglich sind,
sich jedoch offenen Herzen
in Liebe offenbaren ...
und die Leser spüren,
von großer Ehrfurcht erfüllt,
dass es wohl Dinge gibt
zwischen Himmel und Erde,
von deren Fülle man sich
keine Vorstellung macht ...
und in ihren Herzen
danken sie dem Poeten
für tiefe Einsichten,
die dazu verhelfen,
ausgetretene Denkpfade
endlich zu verlassen
und Neuland zu betreten,
wo ein frischer Geist weht.

Gedichte über das Gedicht - Seite 411

Der Schreiberling

Da-sein

In der Mitte ruhen

Eine gottbegnadete Poetin mit "Seelenblick"

Der Wortmagier