Gedichte über das Gedicht - Seite 367

Heute habe ich frei.
Ich sitze da
und denke nach,
was mir in der letzten Zeit
so alles begegnet ist.

Mein Blick fällt
auf meinen Kalender
mit meinen selbstgeschriebenen Texten.

Im April steht:
Jeder Tag enthält alle Möglichkeiten. Vielleicht entsteht etwas Neues?
Etwas nie dagewesenes, verrücktes….einzigartiges, was weiß ich?
Lächelndes, tanzendes, glückliches, verbindendes,
zauberhaft wunderschönes, vertrauendes, liebendes……unbeschreibliches?
Es freut sich bestimmt auf eine Einladung.

Hmmm...
Ich sitze da,
denke nach.

Was bringt das Leben so mit sich?
Was wünsche ich mir?
Was will ich noch?
Welche Erlebnisse berühren mich?
Was zählt für mich?

Ich sitze da,
weine und lache.

Das Leben verlangt einem manchmal schon viel ab.
Dies und das – fällt mir ein.

Ganz frisch…..von gestern – ein Kuss.
Ein Kuss von einem Mann, der mir vollkommen unbekannt war.
Ich habe ihm geholfen. Spontan.
Entschieden - von einer Sekunde auf die andere.
Gut – es war ganz schön anstrengend,
machte aber auch Spaß.

Er wollte mich dafür umarmen.
Und dann kam ein Kuss auf die Wange.
Unerwartet. Überraschend.
Verabschiedend.

Ich spürte den Kuss irgendwie den ganzen Tag.
Jedes Mal, wenn ich an ihn dachte,
zauberte er mir ein Schmunzeln und ein Lächeln ins Gesicht.

Verrückt – irgendwie.
Ja, jeder Tag enthält alle Möglichkeiten.
Solche Überraschungen sind unbezahlbar!

:)

© A. Namer

Ich liege mit dir
auf einer Blumenwiese,
die Sonne scheint,
die Vögel zwitschern.
Was braucht es mehr?

Ich liege mit dir
auf einer Blumenwiese.
Ein Stückchen Brot,
Obst und Gemüse.
etwas zu trinken.
Wie wenig braucht es,
um glücklich zu sein?

Ich rede mit dir,
über Gott und die Welt
über dich und mich,
über Ernstes und Quatsch.
Wir malen Bilder
aus Träumen und Phantasie.
Was braucht es mehr?

Wir blinzeln in die Sonne,
tanzen mit den Schmetterlingen,
schicken unser Lachen mit dem Wind auf Reisen,
strahlen mit den Sternen um die Wette,
singen dem Mann im Mond ein Ständchen.

Ich liege mit dir
auf einer Blumenwiese.
Was braucht es mehr?

© A. Namer

Ein Vogel singt sein fröhlich Lied,
er trällert vor sich hin,
du hörst ihm zu, s` berührt dein Herz
und schon macht alles Sinn.

Der Hahn, der kräht am Morgen schon,
du brauchst es gar nicht wissen,
was er da so rum erzählt,
allein sein Wecken – möch`st nicht missen.

Die Katze schnurrt und kuschelt sich
ganz nahe an dich dran,
was sie dir hier vermitteln möcht`,
das weiß gleich jedermann.

Für manches braucht`s die Sprache schon,
für and´res aber nicht,
es reicht ein offenes Herz dafür
und eine gute Sicht.
Ob Mann, ob Maus,
ob Tier, ob Mensch
es ist ganz schnurz-egal,
wenn` s Herzenstürchen offen ist
sind wir alle international.

© A. Namer