Gedichte über das Gedicht - Seite 262

Der viele Schnee ist wieder weg
hat hinterlassen Matsch und Dreck
Ich hol die Gummistiefel raus
wenn ich heut gehe außer Haus

Ich bin zwar gern bei mir zu Haus
doch ab und zu muss ich mal raus
denn stets daheim sein kann ich nicht
Das wär kein Leben mehr für mich

Ich will hinaus in die Natur
in der die Luft ist rein und pur
Ich möcht das Bächlein plätschern sehn
und über Stock und Steine gehn

Ich möcht die weißen Reiher sehn
die dort am Bächlein oftmals stehn
und ein paar Nüsse nehm ich mit
im Fall ich Eichhörnchen erblick

Die Wegspuren dort sagen mir
wer vor mir da war, welches Tier
Ob es ein Reh oder ein Wildschwein ist
ob gar eine Gefahr besteht für mich

Mit meiner Hündin kein Problem
furchtlos kann ich mit ihr durch den Wald gehn
Wo immer ich auch mit ihr bin
sie ist die beste Beschützerin

Verschlossen sind die Ladentüren,
kein Licht erhellt den Innenraum.
Wo sonst die Menschen konsumieren,
herrscht Dunkelheit. Man sieht nur kaum.

Verlassen sind die Einkaufsstraßen,
der Wind treibt Blätter vor sich her.
Wo im Café sonst Gäste saßen,
steh'n Stühl' und Tische menschenleer.

Ein Jogger läuft mit schnellem Schritte
den leeren Boulevard hinab,
auf dessen nun verlass'ner Mitte
es sonst nur Lärm und Hektik gab.

"Lockdown", so nennen es die Leute,
als Schutz vor einer Infektion.
Corona ist die "Pest von heute"
und das in mancher Mutation.

Wie lang wird sich die Seuche halten?
Wird je die Menschheit wohl immun?
Wie wird die Zukunft sich gestalten?
Es bleibt noch sehr, sehr viel zu tun!

Verwehte Tage
Da stehe ich, am Ufer
des Meeres der Erinnerungen.
Möchte rufen,
doch erinnere mich nicht,
was, wen?
Da stehe ich,
vielleicht
am Ende der Welt,
ich kann den Himmel seh’n.
Und aus dem Meer der Erinnerungen
steigen sie auf, wie Nebelschwaden
ineinander verschlungen
um sich gleich zu entladen.
Dann fallen sie in leisen Tröpfchen
eines hat mich grad erwischt,
rasch damit ins leere Köpfchen
bevor es gleich wieder verzischt.
Für Dein geduldig sein
danke ich Dir
Manchmal,
da fällt mir ein
Du bist immer bei mir
© Inge Millich
Dieses Gedicht widme ich Allen Menschen, die mit dem Vergessen kämpfen, allen demenzkranken und ihren Angehörigen ❤