Verflucht ich bin, an Erd' gebunden.
Ach, hätt' ich's im Himmel gut gefunden -
zu fliegen, wie ein Vogel gleich,
ein Narr doch bin, am Boden schleich'.
Bestraft auf Erden herumzugehen,
den Vögeln im Herbst nachzuwehen,
wenn es wieder auf nach Süden geht.
Auch ich käm' an, nur gewiss zu spät.
Wieder starre ich auf meine Hände,
welche Flügel wären, ich gut fände,
doch ich spüre jedes Fingerlein
und traurig weiß ich: Es soll nicht sein.
Im Himmel bündeln sich tausend Träume,
die ich verharrend hier versäume.
Mensch zu sein ist ein großer Betrug:
Scheint gut zu sein, doch nicht genug.
Ein dummer Narr, ewig gefangen,
weiß nichts mit sich anzufangen.
Fliegt zwar und ist den Wolken dicht,
doch schätzt er dieses Wunder nicht
Ach Leute, könnt' ich doch fliegen,
es hätt' mich sicher von der Erde vertrieben.
Hätt' ich Flügel statt der zweien Hand,
läge ich in Wolken, nicht mehr in Sand
N.Fender 2012/2013