Gedichte Über Gedanken - Seite 248

Des Wortes müde
schweigst du in den Spiegel

siehst deine Züge
die zeitunterlaufen

und die Gedanken
sie bewegen


Und irgendwo
tropft ein Wasserhahn

in die Stille

Ganz ehrlich an nichts
Es ist nicht so, dass mein Leben an mir vorbeigezogen ist
Nicht so, dass ich die wichtigsten Menschen vor meinem inneren Auge gesehen habe
Da war einfach nur nichts

Ich habe die Augen geschlossen
Ich habe nicht gedacht
Ich habe nicht gefühlt
Ich habe nicht einmal gehofft
Es war, als hätte ich angehalten, als hätte mein Körper aufgehört zu funktionieren

Und die Welt hat einfach weitergemacht
Die Zeit ist weitergelaufen
Ich bin weiterbewegt worden
Aber doch habe ich mich nicht bewegt

Lange her als
ich hier stand.
Bin Jahre weg.
Stilles Band.

Erlebe Buten
was sich tut.
Vieles noch
schürt die Glut.

Meine Stadt
im Sinn so nah.
Hab` bereut
was damals war.

Bernd Tunn - Tetje

Bernd Tunn - Tetje

Worte...Worte…

Immer wieder nur Worte
Vieles nur dahergeredet
Worte, Worthülsen, Worte
Wann endlich folgen
Auch mal Taten
Nicht immer nur
Könnte... würde... sollte
Wie wäre es mit machen
Einfach nur machen…
Mutig, zielstrebig aktiv werden
Und den Worten endlich
Taten folgen lassen

© Ingelore Jung
8. Februar 2020