Gedichte über Frieden - Seite 175

Josef brach in Tränen aus
"Ich bin Josef", bricht es aus ihm heraus
Die Brüder sind voll Ensetzen
Ihre Herzen beginnen zu schmerzen

"Ihr habt es Böse mit mir gemeint"
Hatte Josef an ihrem Hals geweint
"Doch Gott hat es gut mit mir gemacht
Er hat sogar auch an euch gedacht"

"Gott wollte uns vor dem Hunger retten
Deshalb war ich für euch in Ketten"
Josef umarmte seine Brüder
Nun freuten sich alle wieder

"Wie geht es Vater?", fragte er sogleich
"Holt ihn doch schnell in mein Reich!"
Jakob konnte es kaum Glauben
Als erzählten die Brüder es einem Tauben

Sogleich verließen sie Kanaan
Und zogen mit Jakob zum großen Mann
Jakob war mit Josef wieder vereint
Beide haben lange glücklich geweint

Nun durfte Jakob bei Josef bleiben
Nichts konnte ihn von dort vertreiben
Die Familie ließ sich in Goschen nieder
Gott gebrauchte alles zum Guten wieder

Rückblick auf das Jahr

Für jeden persönlich hat das Jahr
Seine Höhen und Tiefen
Für den einen war es hervorragend
Der andere beklagt die unschönen Dinge

Und bei dem Blick in die Welt rundum
Gibt es doch nichts Schönes in der Welt
Kriege so nah, fast um die Ecke
Tote, Verletzte. Geflohene, Verschleppte, Kinder verwaist

Tag für Tag diese schlimmen Nachrichten
Dazu all die Hetze und den Hass
Falsche Nachrichten werden verbreitet
In den soziale Medien ganz besonders

Die politische Landschaft
Rutscht immer weiter nach rechts
Nichts gelernt aus der Vergangenheit
Kein gutes Jahr das sich verabschiedet

Ob das neue eine Veränderung bringt
Oder weiterhin Existenz- und Überlebensangst
Falschinformationen und Kriege die weiter wüten
Wird es immer so weitergehen
Oder wird es doch noch ein Miteinander geben

© Ingelore Jung
5. Dezember 2024