Gedichte über Freude - Seite 375

Ich liege mit dir
auf einer Blumenwiese,
die Sonne scheint,
die Vögel zwitschern.
Was braucht es mehr?

Ich liege mit dir
auf einer Blumenwiese.
Ein Stückchen Brot,
Obst und Gemüse.
etwas zu trinken.
Wie wenig braucht es,
um glücklich zu sein?

Ich rede mit dir,
über Gott und die Welt
über dich und mich,
über Ernstes und Quatsch.
Wir malen Bilder
aus Träumen und Phantasie.
Was braucht es mehr?

Wir blinzeln in die Sonne,
tanzen mit den Schmetterlingen,
schicken unser Lachen mit dem Wind auf Reisen,
strahlen mit den Sternen um die Wette,
singen dem Mann im Mond ein Ständchen.

Ich liege mit dir
auf einer Blumenwiese.
Was braucht es mehr?

© A. Namer

Eine zweite Chance

Verlorenes Glück
Stehst suchend
am Abhang
Nichts
ist geblieben
Nur die Erinnerung
Sie quält dich
unentwegt
Fühlst du es nicht
Ein zweites Glück
ist auf dem Weg zu dir
Mit mutig langen Schritten
Öffne dein Herz
Breite deine Arme aus
Dieses Mal
ist dir das Glück
wie auf den Leib geschnitten

©Käte Micka


Käti Micka

Es schien mir

Es schien mir, als würde sich wieder
Der Himmel herabneigen auf diese Erde
Und doch keinen einzigen Tropfen vergießen,
Weil viel zu viel Sand in den Augen der Menschen.

So frage ich mich bei aufgehender Sonne:
Werden unsere Augen irgendwann wieder frei,
Sich in der Welt an das Paradiesische gewöhnen,
Um es zu gestalten und nicht weiter zerstören?

Es schien mir heute gerade wieder einmal,
Als könnten sich die Horizonte doch klären,
Als würde sich der Sand nur auf das Land legen,
Um unseren Augen endlich Freiblicke zu gönnen.


©Hans Hartmut Karg
2022

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