Gedichte über Freude - Seite 343

Sich erfreuen

Ach die größte Zeitgeisthexe
Lebt im Minderwertigkeitskomplexe:
Als Defizitfahnderin sieht man sie,
Von sich absehen kann sie nie.

Glück wird meist nur jener haben,
Der am Geschicke sich kann laben,
Weil er es doch fertig bringt,
Dass dauerhaft er Abstand nimmt,

Sich erfreut an seinem Schloss,
Auch wenn's klein, nicht riesengroß,
Wird dort jene Freuden finden,
Um das Mindere zu überwinden.


©Hans Hartmut Karg
2021

*

Ich wünsche dir Füße
die dich zumindest auf den Weg bringen
zu dem, was wichtig ist
und die spüren
wann es Zeit für dich ist
stehen zu bleiben
um den Augenblick zu genießen........

Ich wünsche dir Hände
die immer geöffnet sind um zu empfangen
und genauso offen sind für`s schenken
die im richtigen Moment zupacken
und die spüren
wann der Moment ist, einfach loszulassen.....

Ich wünsche dir ein Rückgrat
das - selbst wenn es vielleicht nicht mehr ganz intakt ist -
dich aufrecht stehen läßt
egal was kommt
und das dich spüren läßt
wie viel Kraft in dir steckt.......

Ich wünsche dir einen Mund
der lächeln, küssen, zärtlich sein kann
und der nicht verlegen ist
um die richtigen Worte - zur rechten Zeit
damit alle spüren können
was dich bewegt.....

Ich wünsche dir Augen,
die sehen können -
mit denen du in dein Herz und das deiner Mitmenschen schauen kannst
um zu sehen
was wirklich zählt im Leben......

Ich wünsche dir Ohren,
mit denen du hören kannst
was unhörbar ist....
Zwischentöne.....Feinheiten.......Nuancen
um zu spüren
was für viele nicht mal zu erahnen ist.....

Ich wünsche dir ein Herz
das sich weit öffnet - für das Leben, die Liebe, alles was IST.....
um zu spüren
du lebst "JETZT"
und alles ist - so wie es ist - wundervoll............

© Anita Namer 2009/überarbeitet

Er steckt
auch in mir.
Irgendwo, da drin.

Der,
der gerne auf Entdeckungsreise geht…
Durch Steppe und Wald,
durch Stadt und Land,
über Stock und Stein,
bei Tag oder Nacht.

Der,
der gerne um`s Lagerfeuer tanzt,
manchmal auch verwegen drüber hüpft,
wild singend, gestikulierend, lachend,
manchmal die ganze Nacht…

Der,
der sich die Feder in die Haare steckt,
der noch nicht weiß, was alles in ihm steckt,
der sich manchmal gerne verstecken würde,
oder davonlaufen
und der sich trotzdem
mutig so manchem Unbekannten stellt.

Er steckt in mir drin.
Irgendwo…
und er lächelt jedes Mal,
wenn ich ihn finde….

© A. Namer

Cleo und Len
von Manja Dietrich

Eine Sommernacht vor sehr vielen Jahren,
als Cleo ihren Len zum ersten Mal sah.
Verliebte Blicke und Küsse,
beide kamen sich sehr nah.
Sie war erst sechzehn und er zweiundzwanzig,
nur die Liebe durfte nicht sein.
Getrennt wurden beide,
Cleo und Len waren wieder allein.
Über ein Jahr verging,
voller Sehnsucht und Schmerzen.
doch beide trugen den Anderen
immer in dessen Herzen.
Kurz vor Cleos Volljährigkeit,
haben sich beide wieder gesehen.
Sie fielen sich in die Arme
und Len sprach zu Cleo:
„Ich lass Dich nie wieder gehen.“
Seit dieser Zeit,
sind sehr viele schöne Jahre vergangen.
Cleo und Len,
leben noch heute, glücklich zusammen.