Gedichte über Festtagsgedichte - Seite 247

Ich bin der Mann mit dunk’lem Sinn,
ein Ziegenbärtchen ziert mein Kinn.
Und schau! Mein stechend‘ kalter Blick
treibt Dir den Schauder ins Genick!

Ich trage gern die Farbe schwarz,
einmal im Jahr bin ich im Harz,
auch meine Frau‘n finden sich ein
zum schaurig-schönen Stelldichein!

Ekstase heißt das Zauberwort
an diesem gar verfluchten Ort.
Da gibt es weder Scham noch Scheu,
wir trinken unser Nachtgebräu
berauscht uns rasch und tut so gut!
Ein Mix aus Wolf- und Eulenblut…

Mein Fleisch würz‘ ich mit Spinnenkot,
die Sünde ist mein täglich‘ Brot.
Wer mit mir wettet, dem geht’s schlecht,
er bleibt in Ewigkeit mein Knecht!

Das beste Beispiel: Doktor Faust!
Dem Gretchen hat’s vor ihm gegraust,
obwohl sie ihm ein Kind gebar,
doch dann, im Kerker wurd‘ ihr klar,
dass ich allgegenwärtig bin
und dann verwirrte sich ihr Sinn.

Aus Doktor Jekyll macht‘ ich Hyde,
das war mir doch die liebste Zeit!
Und weißt Du noch nicht wer da spricht,
so schau‘ mir nochmal ins Gesicht…
Ich bin real, kein Schattenheld,
ich bin das Böse dieser Welt…

Lieb' Christkind

Lieb' Christkind nun so höre,
ich wünsche mir von dir,
nicht allzu viel ich schwöre,
vielleicht ein Kuscheltier.

Ein Schaukelpferd,
wäre nicht verkehrt,
einen Teller groß und rund,
mit Süßigkeiten fein und bunt.

Ach ja Vielleicht dies wäre nett,
ein wunderschönes Himmelbett,
einen großen Teddybär,
und ein Büchlein nicht vielmehr.

Der Mutter sei viel Glück gegeben,
dem Vater volles Haar,
und mögen beide leben,
noch über hundert Jahr'.

© Hans-Josef Rommerskirchen