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Gedichte über Festtagsgedichte - Seite 171


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SELBSTGESPRÄCH

Gedanken zum neuen Jahr 2007


Zweinullnullsechs – Zweinullnullsieben,
ein Nu in der Silvesternacht.
Das alte Jahr ist aufgerieben,
das neue eben jäh erwacht.

Dies Quentchen Zeit ist nicht zu fassen
doch trennt es klar in „war“ und „ist“,
es zeigt dir, was du nun kannst lassen,
und was du wem noch schuldig bist.

Die Bilanz schmeckt eher bitter,
Aktiv-Passiv nicht im Lot,
Die Begründung ziemlich schütter.
und man sieht: Du bist in Not.

Das Jahr war kurz, so klagst du bang,
die Zeit stets überall zu knapp,
die Pflichtenliste viel zu lang,
da macht doch auch der Stärkste schlapp.

Hör auf mit deiner Litanei!
Jeder kriegt, gezählt in Stunden,
zweivier malsieben malfünfzwei,
versteh, dass ich kurz angebunden!

Der Zeitdruck war ganz kolossal!
Und der Besuch, beim Therapöthen,
beim Arzt , Frisör und im Spital
wie beim Dentisten war vonnöten.
Hinwendung brauchten auch die Enkel
und die betagte Schwiegermutter.
Wie bring ich all das in den Senkel,
nebst dem Kampf ums täglich Futter ?
Noch blieb kaum Zeit für Sport und SPA,
fürs Bad mit Heu und Arnika.

Verdränge nicht die Wirklichkeit:
Dein Chaos ist doch dein Problem.
Wer richtig plant, hat reichlich Zeit,
und was dir fehlt, ist ein System!

Gar Vieles wär noch anzumerken,
Was „chummlig chääm als Excüsee“:
Ferien, Frau und auch das Werken
sowie die Fahrt zum Faakersee.

Das sind nun wahrlich morsche Krücken,
auf die sich hier dein Ego stützt.
Wirf sie weg und streck den Rücken,
Ehrlichkeit wohl eher nützt.

So schieb ich an und bring ins Rollen,
was liegen blieb im Zustand „Wollen“.
Und alsobald ist allen klar:
das Neue wird ein gutes Jahr.

Markus Bürki CH 3082 Schlosswil
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