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Gedichte über Fantasie - Seite 503


Dämon der Liebe

Mein Herz hat mehr Platz als man so glaubt
hat verborgene Kammern, manche verstaubt
eine gleicht einem alten Verließ
in denen ich das fest verschloß
was ich ungeklärt zurückließ
was mich so heftig abschoß
mich zum Gefühlsdämonen werden ließ
weil die rote Flut in mir sich ergoß
mir schwer verletzt mein Blut hochstieß

In mir verkramte sich ein Monster
das ich nicht zu bezwingen vermochte
nichts als diese Wunden waren umsonster
wie Verzweiflung einen doch erdolchte

Wenn die große Liebe einen erwürgt
alles was mir noch lebenswert schien
mit meinem Leben habe ich für sie gebürgt
herzlos warf sie mich den Wölfen hin

Und die kannten wahrlich kein Erbarmen
zerrissen in mir was an Gefühlen flehte
zerfetzten unerbitterlich meine Blutbahnen
bis die grausame Bestie in mir sich regte

Auf Jahre hin war sie in mir tätig
bestimmte meine Zeit der Dunkelheit
machte mich für Emotionen unflätig
in mir war nichts Herzliches weit und breit

Als einsamer Wolf strich ich fortan durch Tag & Nacht
die Erinnerung an sie hielt den Schmerz frisch
hielt ihren Liebesmord an mir lebendig wach
ließ mich zappeln wie einen erstickenden Fisch

Als wir uns trafen, hätte ich nie gedacht
dass es jemals nochmal so sein würde
du warst seltsam, anders, hast mich angelacht
besänftigste die Bestie in mir, meine Bürde

Ich sagte dir, dass ich Dämonen habe
Ich habe dir nie gesagt, dass ich selbst der Dämon bin!
Doch du hattest diese einmalige Gabe
bezwangst meinen Fluch, so verschloß ich ihn...

Doch ich war noch nicht dazu bereit
über das in mir Lauernde mit dir zu reden
zu schön war mit dir diese Anfangszeit
ich konnt uns nicht jetzt schon gefährden!

Du lerntest mich kennen, sahst darin einen Sinn
weiterhin bei mir zu bleiben, das verfing
begannst langsam mich so zu lieben, wie ich bin
meine Gefühlskälte wich durch dich dahin

Ich wusste, der Moment der Wahrheit rückte näher
noch warst du dir meiner Vergangenheit unbewusst
und das Monster war im Verließ immer noch zäher
es endgültig mit dir zu töten, wäre kein Verlust

Doch dazu braucht es einen klugen Plan
damit der Dämon nicht von Neuem ausbricht
und ich zurückverfall in diesen kalten Wahn
der nicht nur mich jetzt durchs Herz sticht!

Viel zu kostbar wurdest du mir mit der Zeit
ein Geschenk des Schicksals bist du mir
zu einem Neuanfang war ich längst bereit
heut soll es sein, ich offenbar mich dir...

Doch was liegt hier für ein Duft
um dich herum, vernebelt mir die Sinne!
Es ist doch nicht etwa was davon in der Luft
was meiner Liebe einst verschlug die Stimme...

Oh nein! Warum nur reizt mich dieses Gas!?
Der Dämon in mir scharrt mit seinen Hufen!
Oh unschuldiges Weib du, bitte unterlass's
du hast ihn in mir unbewusst wachgerufen ...

Und wieder stobt er in mir hoch!
Reisst seine Kerkertür weit auf ...
Brennt sich durch mich ein Fluchtloch
das Unheil nimmt seinen Lauf ....

Das Ungeheuer zwingt mich fasst in die Knie!
Bringt mich gleich dazu, dir zu schaden!!!
So tobend erlebte ich es niemals nie
es scheint sein eigenes Dasein nicht zu ertragen...

Ich seh dich vor mir mit Angst in deinen Augen
du bist doch mein Engel in der Dunkelheit
mir wird klar, mein Dämon ist am Schnauben
weil du es bist, die mich von ihm befreit!

Ich brauchte diesen Ausbruch, um zu erkennen
die Verzweiflung hatte meine Seele gefesselt
mit ihr mein Herz, das sich nun nach dir am sehnen
der Dämon der Liebe war von dir eingekesselt!

So ringe ich diesen letzten Zweikampf mit mir
wälze mich mit mir innerlich hart am Boden!
Niemals darf es raus aus mir hin zu dir
das ist ihm ein für alle Mal verboten!

Derart geschunden wird das Monster nichtig klein
übrig bleibt von ihm nur noch ein flüchtiger Ort
mein Engel der Dunkelheit, für dich trat ich ein
ich liebe dich... das allein jagte den Dämon fort!

© meteor 2024
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Schwarzer Regen

Nichts ist unrein oder verboten
im klaren Wasser.
Niemand steht zwischen uns,
nur der Regen.
Dein Schweiß und deine Küsse
vermischen sich mit den
fallenden Tropfen und
jeder meiner Faser,
während meine Hände
den Perlen folgen verwegen,
die über deinen Körper rinnen,
und der Feuchtefilm
uns sanft umhüllt.

Das Mondfeuer streichelt unsere Haut,
Fieber brennt durch unsere Adern,
unser Herzschlag heult,
wie der zweier Wölfe laut,
die nach des anderen fleischlichen
Verlangens mäandern...

Hunger, dunkler als die Liebe,
ist am Überkippen,
süßer Anblick schimmernder Brust,
deine Augen ein Fest für meine
ausgehungerten Lippen,
ertrinkend in der Völlerei
meiner Lust.

Während sich das Wasser
unter unseren Füßen findet,
stehen wir zusammen,
wie Inseln in einem Meer der Lust,
entfernen alles, was uns trennt …
unsere Vereinigung unterbindet,
nur mit Regen bekleidet,
der einzigen Zeugin unseres Dursts.

Luna, Herrin dieses Augenblicks
hält uns in ihren fließenden Armen,
drückt unsere Körper ohne Rücksicht
so nah wie das Wasser
an unsere Haut ohne Erbarmen...
unsere Lippen treffen sich,
erhitzen,
Zungen verwickeln
ihr Spitzen.

Du hauchst lüsterne Versuchung
in mein Ohr
bis ich aufknurre...
Zwei liebeshungrige nasse Wölfe
kriechen aus sich empor,
folgen in ihre spiralförmigen Hölle
der in Seide gehüllter Sünde Spuren.

Das Wasser schlägt über
unsere nackte Haut …
Nässe verbindet sich mit dem Regen,
der über meine Finger läuft vertraut,
während ich deinen Kopf
umschließe.

Ich beobachte, wie der Regen
deine vielen Facetten offenbart.
Die Tropfen, die
an deinen Wimpern kleben,
an deiner Nase hängen zart,
fallen sinnlich in einem
wellenförmigen Rhythmus
über dein Gesicht.

Das Wasser, das glitzernd
über deine Lippen gleitet,
offenbart seine Tiefe blitzernd,
seinen Farbton und seine Intensität
ins Satte schreitet.

Während ich vor dir kniee,
vermischt sich der Regen,
der von dir zu mir mündet,
mit deinem Geschmack,
während mein Mund
deine Knospen findet.

Deine Blume öffnet sich
dem Regen meiner Aufmerksamkeit,
während dein Körper
seinen Tanz auf meiner Zunge
vorantreibt.

Ich stehe auf,
meine Lippen reiben sich mit deinen,
hebe dich hoch,
lasse dich langsam mit mir
vereinen.

Während du deine Beine
fest um meine Taille schlingst,
drücke ich deinen Rücken
vorsichtig gegen
die nächste Wand...

Unsere Leiber lodern im
Mondfeuer verwringt,
Regentropfen verdampfen
in unserem Hitzebrand...

Ein lautes schauriges Wolfsduett
ertönt heulend durch die
Nacht verwegen...
Zwei eben noch Wolflüstige
im wilden Lustballett,
entspannt sich nicht mehr
bewegen....

In uns versunken sind wir eins,
haben uns gegenseitig
erfolgreich errettet soeben.
Nass von unserem Schweiss,
von unserem Daseins
und vom
Schwarzen Regen...

© meteor 2024
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