Gedichte Über Ewigkeit - Seite 53

Sie schenkt ihm rote Rosen
In der Dämmerungszeit
Zigarren und Spirituosen
Im durchsichtigen, schwarzem Kleid

Er sieht in ihr Gesicht
Ist glücklich und erfreut
Es scheint das kühle Mondlicht
Auf die beiden Leut

Die dunkle Nacht, die schwarze Nacht
Er ist nicht allein
Der Mond besitzt die große Macht
Wächter der Liebe zu sein

Es schleicht ein leiser, kühler Wind
Um seine schmale Gestalt
Sie küsst zärtlich das Geburtstagskind
Im ruhigen, schönen Wald

Die dunkle Nacht, die bezaubernde Nacht
Er ist nicht allein
Er ist sehr glücklich und er lacht
Sie trinken Bier und Wein

Er erzählt ihr Geschichten
So viele liebe, wunderschöne
Es wehen im Walde die Tannen und Fichten
Ach, wie sie ihm im Schein verwöhne

Die dunkle Nacht, die schwarze Nacht
Sie feiern zu zweit
Er singt, sie tanzt nackt, aufgebracht
In ihrem durchsichtigen Kleid

Gedicht Schublade aus 2002

Und du fragst mich Stern nach Lyrik
Wolltest zu gern ein Song draus machen
Und ich frag dich Stern zum Uhrentick
Wem interessieren noch Lyriksachen

Herkunft

Ersonnen und erstanden in den Weiten
Der Ewigkeit, dunkelnd reift das Sein,
Lässt sich zum Leben zubereiten,
Doch die Herkunft bleibt immer allein.

Manches ist in der kleinsten Hütte bereitet,
Dort, wo gar nichts so reich bestückt,
Doch wo liebend die Kindheit wird begleitet,
Da wächst ein Wesen heran, dem Leben glückt.

Das Wesen kann sich dort reich entfalten,
Wo es sich zur Größe herausbilden kann,
Der Mensch früh darf willentlich mitgestalten,
S wächst er frei heran als Frau oder Mann.

Wir haben vielleicht dieses längst vergessen:
Der Mensch ist auch Sklave der Herkunft.
Manchmal sind wir gar zu vermessen
Und glauben, all dies bestimme unsere Zukunft.

Das Gemüt wird von den Herzkammern beladen,
Auch die Armut gehört zu unserem Stand
Und sucht sich eigene Hoffnung als Faden,
Der uns trägt hinaus über Zeit und Land.


©Hans Hartmut Karg
2022

*

Aus der Stille wird die Form geboren,
In sie zurück ist sie verschworen,
Denn alles kommt aus ihr,
Ich und du und wir.

Wir alle sind wie Wasser,
Steigt es zu den Wolken,
Das Gesetz befolgend,
So braucht es Form und Zustand,
In feinerem Gewand.
Will, was aus Wolken werde,
Nun wieder auf die Erde
So braucht es Form und Zustand,
In festerem Gewand.

So gebärt die Stille alles.
Und alles stirbt zurück in sie.

Doch hier der Trost:
Wir alle kommen aus ihr,
Wir Wasser, die zur Erde regnen,
Des Wassers Form stirbt in ihr,
Wir Wasser, die zu Wolken werden.
Doch sieh der Wolken Wasser wieder,
Stetig neu zur Erde nieder. (Geburt)
Und sieh der Wasser Dunst hinauf,
Zu stetig neuem Himmelslauf. (Tod)

Anmerkung: Unser Körper besteht zu einem Großteil aus Wasser, eben jenes Wasser, das Teil dieses Kreislaufes ist.