Gift und Gegengift,
das Gift des Alltags und das Gegengift der Abende,
der Einsamkeit Gift, das der Liebe, des Lachens, der Sehnsucht, der Scham, der Freude, dein, mein.
In allem die Chemie des Zerfalls, in allem ein Werden versteckt, in der kurzen Unendlichkeit.
Wir gehen die Wege nie zurück,
wir sehen alles wie zum ersten Mal,
sehen nie mit den Augen der Anderen,
die flüchtigen Bilder, nächtens in Träume verpackt.
Der Tag eine Litanei, am Abend ein Gebet, am Morgen die Beichte.
Wo ist das Haus, in das ich ziehen werde,
auf welchem Hügel wird es stehen,
in welchem Tal?
Kein Schatten hinter den Mauern, die Sonne im Zenith, wir im Nadir.
Die Worte wollen uns immer noch befreien, nehmen uns mit
in die Flüchtigkeit der Bilder, in die Dauerhaftigkeit des Moments.
Sind es die Chiffren oder ist es das Leben selbst?
Wir stehen zwischen den Polen,
die kürzeste Zeit sind wir, bevor wir sterben.
Welches Glück hier sitzen zu dürfen, sein, von Worten begleitet.
Welch Glück.
drug 02/2023