Ohne Filter
Ein Gedicht von
Martin Heil
Wir kennen uns lang schon
oder gerade jetzt erst.
Ohne dass ich es will
werde ich fest.
Denn ich kenn deine Art,
deinen Blick, jeden Ton.
Den Sinn deiner Worte
weiß ich fast schon.
So geht leben leicht,
und schnell und gut.
Nicht wirklich.
Denn ich höre dir zu
und verstehe nicht,
ich sehe dich an
und erkenne nicht,
ich lese deine Sätze
und weiß es nicht
was du fühlst
wie du denkst,
wo du stehst,
wie du liebst.
Und so kehr ich zusammen
all meinen Mut,
nehm ab von der Wand
die alten Bilder,
staube trübes Glas ab
und den alten Hut,
und lebe mit dir von jetzt an
ohne Filter.
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