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Gedichte über die Erkenntnis - Seite 487


Das Bewusstsein funktioniert wie ein leerer Spiegel

Das Bewusstsein funktioniert wie ein leerer Spiegel, und für ihn gibt es nur das, worauf sein Fokus gerichtet ist, nämlich die Aufmerksamkeit, und erst nach der Reflexion nimmt das Bewusstsein wahr oder, was dasselbe ist, erschafft – das Prinzip der Form reflektierter Energien – ihre Logos
Dieser Reflexionsprozess ist jedoch bidirektional – nicht nur das Bewusstsein reflektiert Energien, es spiegelt sich selbst in ihnen wider und erfüllt sie mit dem Licht der Relevanz, was bedeutet, dass das Bewusstsein einerseits der einzige Schöpfer der Welt ist, die es wahrnimmt, Aber andererseits trübt es im Laufe dieser Schöpfung seine reine, leere, reflektierende Natur, füllt sich mit Reflexionen, Formen und Details und verliert seine kristalline Transparenz, wobei jede neue Reflexion die bestehende überlagert und durch ihr Prisma wahrgenommen wird
Gleichzeitig nimmt das Bewusstsein sich tatsächlich als die Gesamtheit der in ihm vorhandenen Reflexionen wahr, verliert das Verständnis für seine eigentliche reflektierende Natur und beginnt, sich mit den Reflexionen zu identifizieren und nicht mit dem Spiegel, der das hervorbringt universelle Kraft der Trennung und Abstoßung – Nachash.
Obwohl ein solcher Prozess natürlich ist, muss er auch seinen natürlichen Abschluss haben – Nakhash muss zu Ouroboros werden, da die Abstoßung letztendlich die Idee des „Eigenen“, die Idee des „Ich“ abstoßen und somit die Abstoßung abwehren muss sich selbst und bringt das Bewusstsein in den ursprünglichen, leeren, reflektierenden Zustand zurück


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Reflektionen

Da sitz ich nun in meinem Zimmer
Heute mal, ach eigentlich immer
Grübele nach, was mich bewegt
Was sich in meinem Hirne regt

Lass mich nach Worten suchen, finden
Was mir dahingelegt in sieben Ringen
Was aus der Bewusstheit schon verdrängt
Noch bevor es andre Menschen kränkt

Was gedanklich zu spitz und abgehoben
Besser, dass es sogleich wieder verlogen
Von and'ren Geistern aufgeschnappt
Der Gedankenfaden gleich gekappt

Fordert mich Was oder Wer heraus
In meinem ebenfesten Kartenhaus
In meiner Gleichmut, die gallertig zähe
Darauf wartend, dass wer Zwietracht säe!?!

Die Trägheit analysierend
Aus leeren Augen stierend
Wie man es gar nicht mag

Hier kommt es an den Tag!

****

Aphorismen spiegeln hier die meine Welt
In weisgemachten Sprüchen ausgestellt
Ein Weltbild das geisterhaft umrissen
Glückselig, teils auch arg verrissen ...


Das mal fragil, mal mehr robust
Zumeist zivil, entfernt von Frust
Mal empathisch schön, beflügelt leicht
Dann wieder stumpf und viel zu seicht

So beleucht' ich manchen Seelenwinkel
Fast so, wie ein reicher, feiner Pinkel
Beschatte das, was widrig, was allzu böse
Verbalrhetorisch es aus dem Nichts auslöse

Male übertrieben grell und überzogen laut
Auf dass man von Oberhalb herüber schaut
Um sich gescheit dann abzuwenden
Von ebensolchen Künstlerhänden

Die der Sprache 'Sinn' entlocken wollen
Und das sowohl Können als auch sollen
Die dem Bösen stetig Grollen
Dem Guten höchste Achtung zollen

Die Pflicht und Kür verschmelzen
Das Bild der Welt umwälzen
Reflektionen echoen herum:
Der kluge Schweigsame wirkt selten stumm


© Auris cAeli
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