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Gedichte über die Erkenntnis - Seite 260


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Neu

Unter der Erde aus Ärger und Nöte
ward ein Spross der Hoffnung geweckt.
Ich wünsche mir, dass er in der Morgenröte,
seine Knospe gen Himmel streckt.
Was ist das nur, habe ich nicht aufgegeben?
stets blieb ich meinen Gedanken treu,
doch es wird Zeit sich nach vorne zu bewegen.
Nun bin ich anders, nun bin ich besser, nun bin ich neu.
Ich klage nicht als Gefangener, klage nicht vor Gittern,
Schaue auf das, was kommt ohne Angst und Scheu,
Hört ihr Reichen, ihr Mächtigen, selbst ihr Götter solltet erzittern,
denn ich mache alles nun anders, alles nun besser, alles nun neu.
Die Blüte wird Sterne erreichen.
Endlich wird es wahrer Friede.
Doch wieder wird sich etwas in die Wurzeln schleichen,
denn Hass entspringt manchmal auch aus Liebe.
Neu wird alt, gut wird schlecht,
das Licht in Sonne, doch nicht im Herzen.
Tausend Jahre Übermut, tausend Jahre selbstgerecht,
was verstehe ich schon von anderen Schmerzen.
Sie kniet am Boden nun, die Hoffnung ist verwelkt,
eine Lüge, mit der ich Gedanken töte.
Und während Sie immer noch in Erinnerungen schwelgt,
ist ihr Leib bereits Erde aus Ärger und Nöte.
Doch ein Samen tief hat nicht vergessen,
auf dessen Ankunft ich mich freu,
der von Erwartung und Hochmut ward zerfressen,
lerne, denn du bist anders, du bist besser, du bist neu.

Ich mache dich zu einen besseren ich, indem ich dich du sein lasse...
...du, deine Herkunft, deinen Glauben, deine Farbe, deine Rasse...
...du, lass uns in Zweisamkeit dort unten verweilen,
ich UND du, auf dass unser beider Wunden endlich heilen.

Liebe Grüße aus der Unterwelt

N.Fender
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Erinnerungen bleiben

Schöne Erinnerungen hat man gern,
doch Schlimme hielte man sich lieber fern,
können diese doch sehr quälend sein
und sehr oft bereiten seelische Pein.

So mancher sein Leben lang nicht vergisst,
was einstmals ihm widerfahren ist.
Es kann noch so viel Zeit vergangen sein,
immer wieder holt es ihn später ein.

Das Erlebte sich so auswirken kann,
dass auch Krankheiten sind die Folge dann.
Manchem es deshalb oftmals nicht gelingt,
dass sein Leben er auf die Reihe bringt.

Um herausfinden, woran das liegt,
haben sich auch Wissenschaftler bemüht.
Recht frühzeitig konnte man sagen,
dass Gehirnzellen großen Anteil haben,

doch dafür, dass man das niemals vergisst,
nicht nur das Gehirn verantwortlich ist,
denn auch Körperzellen sind Speicherort,
wo das Vergangene in uns lebt fort,

und manchmal gleiche Verhaltensweisen
sich sogar bei den Nachkommen zeigen.
Zellen nämlich Infos weitergeben,
die beeinträchtigen können das Leben.

Ereignisse demnach Einfluss haben
auf die Gene, die wir in uns tragen,
die dadurch dann so verändert werden,
dass sie späteres Verhalten prägen.

Wissenschaftler sich damit befassen,
wodurch sich Gene verändern lassen.
Dabei haben sie dann auch festgestellt,
dass beteiligt ist das Lebensumfeld.

Durch dieses Wissen kam man zu dem Schluss,
dass man sich damit nicht abfinden muss.
Doch verdrängen ändert nicht das Problem,
verarbeitet werden muss das Geschehen.

Eine Wandlung der Gene ist nicht leicht,
doch mit Hilfe schafft man es vielleicht,
dass den Ursprungszustand man erzielen kann
und sich ein besseres Leben schließt an.

Deshalb sollte sich niemand schämen,
professionelle Hilfe anzunehmen.
Das Geschehene man zwar nie vergisst,
doch der Umgang damit anders ist.
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