Gedichte über die Erkenntnis - Seite 141

Du siehst in den Spiegel,
deine Schönheit siehst du nicht.
Du siehst ausschließlich Fehler,
am Körper und im Gesicht.

Siehst jeden Pickel, siehst jedes Mal,
siehst jede Narbe und das jedes Mal.
Für Dich nur nervend, fast eine Qual.

Siehst jede Falte in deinem Gesicht.
Weißt du etwa nicht,
dass sie Geschichten über dich spricht?

Du siehst deine Körperform,
welche nicht entspricht der Norm,
und das ist dir nicht gleich.
Weißt du etwa nicht, von innen und außen
bist Du so sanft und so weich?

Du meinst du hast viele Fehler am Körper und im Gesicht.
Sie lenken dich ab, versperren dir die Sicht,
denn es ist deine Einzigartigkeit, die für dich spricht.

Für dich, von mir, eine letzte Nachricht:
Viele Fehler, die hast du nicht,
einen einzigen Fehler, nur einen, den hast du,
weil du die all diese „Fehler“ siehst, immerzu.


©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.

sage nie
ich kenn dich
bevor
du den Abgrund
der Seele nicht kennst

sage nie
ich lieb dich
zu dem
der dir täglich
nur sein Lächeln schenkt

sage nie
ich kenn das
und mich
im Abgrund für
dich zu lächeln drängst

sei mir Stütze
und ich
gebe dir Halt
wenn du
dich in mir verfängst

wie eine
zarte Pflanze
die rankt
auch wenn die
Nacht sich sternlos senkt

Vom Waldsee man ein leises Summen hört,
eine Libelle tanzend über Schilf und Gräser
schwirrt, -über buntem Wiesengrunde schwebt,
so zart und leicht, einem Windhauch gleich,

mit Facettenaugen Ausschau sie nach Beute hält,
die engelsgleichen Flügel, wie Seidengewebe so zart,
mit im Sonnenlicht glänzend schimmernden Schwingen,
kommt sie mir nah, streift ganz zart nur, -über das Haar,

flattert weiter im Sonnenschein, einer Elfe gleich,
schwirrt über Seen und Bäche wendig und leicht,
ihre bunte Farbenpracht ist ein Wunder der Natur,
doch ist ihr Leben auch gefährlich,

ist Jäger und Gejagte zu gleich, Wasser ist ihr Lebenselixier,
ihr Lebensraum jedoch, die Lebensader der Natur,
wird durch Verschmutzung und Trockenheit
ihr mehr und mehr geraubt.

© Soso