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Gedichte über Energie - & Seelenvolles - Seite 350


Der Sprachkurs

Ich versuche gerade heraus zu finden: „Was
die Welt so denkt! Wie ich die Sprache von
Ihr finde!“ Das ist ziemlich schwierig. Also,
zuerst will ich das bei den Steinen probieren.
Die erste Übung! Mit dem, was sie sich so
wünschen. Wohin sie gerne in Urlaub fahren
würden. Was sie sich unter herrlichen Filmen
vorstellen. Und, welche Partei sie wählen
würden. Und, wenn mir das gelingt. Dann
nehme ich alle Steine. Gehe mit ihnen
nach Hollywood. Und produziere, mit Ihnen,
wunderbare Filme. Oder ich erobere, mit
Ihnen, die Parlamente. Und wir erklären den
Politikern, wie richtige Politk aussieht. Und
verändern die Welt. Und dann lade ich sie
zum Urlaub.ein! Egal wohin sie wollen!

Und wenn ich dann fühle, da ist mehr. Und
ich muss das auch mit anderem probieren. Was
die Natur, so zu bieten hat. Dann mache ich
bei den Blumen weiter. Die zweite Übung!
Also, wie sie die Welt sehen. Und was echte
Schönheit, an Gedanken, benötigt. Und wie
es ist, von allen Menschen geliebt zu werden.
Und was die Wahrheit von diesem Leben ist.
Das noch nie Kriege geführt hat. Und, wenn
mir das gelingt. Dann nehme ich alle Blumen!
Und stelle aus Ihnen Uniformen her. Denn,
mit Blumen bekleidet führt niemand Kriege.
Dann erobern wir die Schulen. Und lehren
das Wissen voller Schönheit. Und jeder weiß
dann, wie gut es ist an die Liebe erinnert zu
werden. Und warum Blumen, von allen
Menschen geliebt werden.

Und wenn das alles noch nicht reicht. Und
ich mir ganz sicher sein will: „Mit dem, wie
ich die Sprache, der Welt, finde!“ Dann mache
ich bei den Bäumen weiter. Die dritte Übung.
So das verstehen von all dem: „Was die Kraft
ist!“ Mit der ein kleiner Platz zum Paradies wird:
„Stark und mächtig! Blüht und grün ist!“ Und
so still und friedvoll nur lebt: „Ohne zu stören!
Ohne aufzufallen! Und von allen bewundert!
Und von allen geschützt!“ Und, wenn mir das
gelingt. Dann nehme ich alle Bäume: „Gehe mit
Ihnen in die Städte! Und gebe Menschen wieder
das Leben! Den Blick für das Wichtige!“ Dann
nehme ich Sie mit an Strassen. Und Feldwege.
Und offene Flächen. Damit es überall wieder,
das kleine Paradies gibt!

Und ich denke: „Dann werde ich es können!“
Mit all den Erfahrungen: „Mit den Steinen! Mit
den Blumen! Mit den Bäumen! Und werde es
schliesslich wissen: „Wie ich die Sprache der
Welt finde!“ Ich werde an Stränden spazieren
gehen. Und dem Meer lauschen! Ich werde durch
Wälder wandern. Und die Stille geniesssen!
Ich werde durch Städte gehen. Und in den
Gesichtern, wieder das Wunder erkennen! Ich
werde Freunde besuchen. Und Ihnen mal wieder
sagen: „Wie sehr ich sie liebe!“ Dann werde ich
daheim sitzen. Einen Tee geniessen. Mir meine
Wohnung ansehen. Um dann die Fenster zu
putzen. Und auf räumen. Den Müll raus bringen.
Und mich wohl fühlen. Und ich werde, die Sprache
der Welt sein. Und die Welt, wird die Sprache von
mir sein!

(C)Klaus Lutz
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Tischchen rücken

Ich war einst mal zu Besuch
bei der Tante mit dem Buch.
Die Tante war ein Fräulein pur,
das Buch sah man von außen nur.

Sie legt den Kunden Patiencen,
meist über ihre Liebeschancen.
Oder über den Kurs der Bank
entwicklungsmäßig 10 Jahre lang.

Sie drehte meine Handfläche nach oben,
um meine Lebenslinien zu loben.
Mir erklärte sie sofort ganz ungezügelt,
ich wäre sichtbar poetisch beflügelt.

Mit Politikern, die sonst großen Mund,
wühlte sie im verblichenen Kaffeegrund.
Bei einer Grünen das gründlich misslang,
weil die nur grüne Teemischung trank.

Sie lässt schon mal das Pendel kreisen,
um uns die Zukunft zu beweisen.
Wenn es gilt sich zu entscheiden,
wer denn der Vater ist von beiden.

Und als Höhepunkt der Sitzungstage
kommt die Buchstabenabfrage
mit den längst verblichenen Tanten,
die den Bankcode uns nicht nannten.

Die Tischdecke trug rings als Kreis
Zahlen und Buchstaben schwarz auf weiß.
Die Tante ließ langsam einen Zeiger drehen,
auf einem Zeichen blieb er stehen.

Oft war es nur ein J(Ja) oder N(Nein),
dem Geist fiel keine Antwort ein.
Doch gab es auch lange Sätze,
wirres Zeug, nur keine Schätze.

Hinter der vorgehaltenen Hand
sie dabei uns mal gestand,
von Moses das berüchtigte 7. Buch
wäre unserer Nachbarin Fluch.

Wir saßen einst in großer Runde
bei der Tante zur Mitternachtsstunde.
12-mal schlug laut der Regulator
das Licht flackerte, doch nicht zuvor.

Wir legten die Hände an des Tisches Rand,
bis jeder beiderseits des andern Finger fand.
Die Tante murmelte unverständliche Worte,
die gebräuchlich sind an diesem Orte.

Sie rief laut die Tante in der Gruft,
ein feines Ziehen geisterte durch die Luft.
Sie hob die Hand, das Tischchen schwebte
obwohl noch eines jeden Hand dran klebte.

Wir haben später das Heben des Tisches versucht
und über dessen Gewicht geflucht.
Als die Tante neulich lag im Sterben,
ließ ich mir das Geheimnis vererben.

Doch sie mich dringend bat,
erspare allen Deinen Verrat.
Die Hilfe, die ich dir dazu gab,
behütet man bis in das Grab.

15.08.2013 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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