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Gedichte über Energie - & Seelenvolles - Seite 274


Nirwana

Das Nichts ruht im Nirgendwo.
Ich ruhe im Nirwana.
Vergänglich ist alle Zeit, alles Leben,
und sei es noch so erdverbunden.
Blaue Dünste hallen durch Raum und Zeit,
bleiben jedoch raum- und zeitlos in sich gefangen.
Ich komme langsam zur Ruhe, komme an,
in meinem allabendlichen Nirwana.
Stress und Hektik verfliegen,
verflüchtigen sich wohlweißlich,
denn beide wissen:
Sie hätten ohnehin keine Chance gehabt.
Die Nacht klopft an,
vertreibt den Tag,
den letzten Tag im März.
Morgen ist tatsächlich der erste April.
Das ist kein Scherz,
denn schließlich schreibe ich
diesen Text ja heute.

Ich genieße die äußere Stille
und die inneren Klänge,
die Musik meines Herzens,
ein Drücker hier, ein Bussi dort,
der Frühling gehört der Liebe,
schöne, lang vermisste Gefühle
bahnen sich neue Wege
und füllen meinen Hals und Bauch,
Wogen bleiben ungeglättet,
stürmische See in kleinem Herzen:
poch, poch, hurra!

Die Vögel singen sich Schlaflieder,
die Dämmerung steigt,
das erste Grün der Bäume verblasst schnell
in der zunehmenden Dunkelheit.
Der Tag bricht erst am nächsten Morgen wieder an.
Die Nacht gönnt ihm eine Ruhepause,
bevor auch die Vögel wieder singen.
Mir geht es gut. Ich bin stolz auf mich.
Habe heute intensive Nestpflege betrieben.
Neues löst Altes ab.
Liebgewordene Gewohnheiten
dürfen mich heute verlassen,
und neue Bräuche werden willkommen geheißen.
Das Leben ist ein endloser Kreislauf,
alles kommt – und geht auch wieder,
alles hat seine Zeit, auch das Hier und Jetzt,
die Zeit vergeht, streicht ins Land
und verliert sich irgendwann im Nirgendwo.

Ich ruhe im Nirwana. Es geht mir gut.
Und wenn auch ich eines fernen Tages
im Nichts ankomme, da,
wo das Nirgendwo ist,
dann sage ich Dir einfach Bescheid…



(zur Musik „Nirwana road“ von Deuter)
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Der Funke

Mein IQ ist in den Minusbereich gesunken.
Weiber kann ich auch endgültig vergessen.
Und Freunde. Und all das. Gibt es auch nicht
mehr. Das Interessante an Leben, ist irgendwie
nicht mehr da. Die Frage ist: „Soll ich trotzdem
schreiben?“ Soll ich sagen was ich so fühle und
denke? Und was ich nicht mehr verstehe. Und
wo ich nur noch davor stehe. Und ohne jede
Idee bin. Dabei Sein? Nur weil ich ein Mensch
bin? Nur weil ich noch lebe? Nur weil es mich
gibt? Und weil es da vielleicht noch irgendwo
ist: „So der göttliche Funke!“

Mein Leben hat so eine Talfahrt. Für niemand
wichtig. Für den Staat nur voller Kosten. Für
die Wirtschaft ein Nullfaktor. Für mich, nur
Ärzte und Sozialamt! Und für andere: "Einfach
zu viel!" Die Frage ist: „Soll ich trotzdem Leben?“
Soll ich trotzdem etwas versuchen? Auch,
wenn es nur mir hilft? Auch, wenn es nur für
mich wichtig ist. Auch, wenn es nur Sinnlos ist:
„Ein Gedanke, der nicht zählt! Ein Lächeln, das
Niemand sieht! All das eben nur, weil ich trotzdem
ein Mensch bin. Und weil es da vielleicht noch
irgendwo ist: „So der Funke an Liebe!“

Meine Zukunft ist das Chaos. Es gibt Niemand
der mich braucht. Es gibt Niemand, dem ich etwas
bedeute. Es gibt Niemand, für den ich wichtig
bin. Und alles dreht sich so im Kreis. Meine
Krankheiten! Meine Behinderung! Meine Welt!
Die Frage ist: „Soll ich es trotzdem versuchen?“
Das Leben zu entdecken! Das, was meine Reise
ist. Das, was meine Kraft ist. Mit der es vielleicht
doch noch etwas gibt. Das mehr als überleben ist.
Nur weil ich noch lebe. Nur weil es mich gibt. Und
weil es da vielleicht noch irgendwo ist: „So der
Funke an Glück!“

Klaus Lutz
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