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Gedichte über das Ende - Seite 49


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Wie geht es weiter?

Was ist schon Leben, was ist schon Zeit?
Was ist denn das "jetzt"? Bald schon Vergangenheit!
Ich hab die Fragen, nur ihr wisst Bescheid.
Dabei weiß keiner, was davon morgen noch bleibt.

Warum also die Eile? Die Toten bleiben liegen...
Was ich damals tat, kann ich nun nicht mehr verbiegen.
So viel gesagt und so viel geschrieben.
Welch hoffnungslose Schlacht, ich kann gar nicht siegen.

Die Freunde gehen wie die Jahre,
Die Arbeit wechselt wie Laufbandware.
Und wieder streiche ich mir sorgend durch die Haare
auf der Suche nach der Route, die ich heute fahre.

Und der Zweifel malt mir Zeichen auf die Haut.
Nach unten schaut's Gesicht, das keinen mehr traut.
Da draußen protestieren Menschen laut,
weil keiner dem anderen mehr in die Augen schaut.

Ich bin also wieder einsam und lege mich hin.
Fang erneut an mich in andere Welten zu spinn'.
Philosophiere über das Leben und über den Sinn.
Und Stelle fest: Ich finde ihn hier nicht drin.

Im Leibe, in Seele oder im Herzen.
Gedenket still, zündet ein paar Kerzen,
eure Kindeskinder werden schon wieder darüber scherzen.
Denn sie kennen diese Gefühle nicht, diesen Hass, diese Schmerzen.

Also wer beeinflusst uns im großen Stil?
Was war die Sünde, die uns so gut gefiel?
Wir dulden nur wenig und wollen dafür viel.
Mal wieder führt hier jeder sein ganz eigenes Spiel

zum Ziel

Doch wie geht es weiter mit Wort und mit Hände?
Wer werde ich danach sein - schon wieder der Fremde?
Wieder allein auf anderen Gelände...
Schon wieder ein Anfang mit baldigen Ende...

N.Fender
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