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Gedichte über Eltern - Seite 51


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Mutter sein...

Ein Küsschen sitzt auf der Schaukel,
nimmt letzte Blütenköpfe im Sturzflug
und landet auf einer Wolke…
…bevor es sich rau und voller Schnodder
auf meine lachenden Lippen presst.
Liebe, du schmeckst nach Wurstbrot und Nutella!
Wer sagt du seist rosarot?
Zerschlagene Knie hast du und
abgeschnittene Hosenbeine –
und nichts auf der Welt ist so schön wie du!

Ein wacher Blick flirrt zwischen Honigwimpern
und strolcht auf mageren Ringelstrumpfbeinen
durch die Geschichten, die wir täglich schreiben.
Komm, kleine Hummel, flieg in meinen Arm,
bevor der Wind dich wie üblich
in deine kunterbunte Traumwelt entführt.
Liebe, du bist froschhändchenkalt und
klapperdürr!
Wer sagt, du seist zuckersüß und mollig-warm?
Deine Fingerchen, die mein Herz so fest umschließen,
sind karamellbonbonklebrig und ihre Nägel tragen Trauerrand.
Pfui, nichts auf der Welt ist so wunderschön wie du, kleine Maus!

Wärme regiert das Chaos,
jongliert Eier, hält Milchfontainen in Schach,
führt kleine Näschen sicher
um jede Mehltütenexplosion herum.
Sanftheit zähmt hungrige Naschkatzen
mit Zimtapfel und Rosinen,
und befreit die Krümelmonster aus ihren
übergroßen Backschürzen.
Liebe, du schmeckst nach angeknabbertem
Backwerk und verschüttetem Kakao,
erfüllst meine leeren Räume
mit ungebremstem Lachen und
einer Salve Sabbelküsschen.

Kinder,
ihr macht aus meiner Allerweltseele
das Höchste, zu dem ich aufwachsen kann:
Eine Mutter!

© Anouk Ferez; Sept 2015

***
Liebe Amelie, lieber Alexander, ich danke euch für jeden einzelnen Tag
Eure Mama
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