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Gedichte über Eltern - Seite 20


Eine Mutter, eine Tochter und die Maskenpflicht

Die Tochter kam heute nach Hause
Mit einem richtig dollen Wutgebrause
Ihr mit eurer blöden Maskenpflicht
Ihr seid so blöde und merkt es nicht
Ihr denkt, ihr könnt die Viren stoppen
Doch die Viren lassen sich nicht foppen
Das könnt ihr wirklich voll vergessen
Setzt die Maske doch auf beim Essen
Dann werdet ihr aber schön verhungern
Und wir könnten ungestört rumlungern
Mutter stand da voll blankem Entsetzen
Wollte ihr fast eine Ohrfeige versetzen
Sie spürte ein kurzes Zucken in ihrer Hand
Weil sie das einfach ungehörig von ihr fand
Wo bleibt da der absolut nötige Respekt
Doch die Hand hatte sich jetzt versteckt
Ihr war nämlich ganz plötzlich eingefallen
Wie wenig sie selbst fand daran Gefallen
Wenn ihre Mutter hat dies so gemacht
Als Kind fühlst du nur deine Ohnmacht
Du kannst dich gegen Eltern nicht wehren
Sollst sie in jedem Fall immer nur ehren
So versuchte sie ihrer Tochter zu erklären
Was passiert, wenn Viren sich vermehren
Ihre Tochter lachte sie fürchterlich aus
Sagte, am besten du bleibst ganz zu Haus
Dann bist du hier drin zwar ziemlich sicher
Aber draußen lebt man und hört Gekicher
Sie hatte von der Diskussion die Nase voll
Sagte, dass es Muss ist und nicht nur Soll
Die Tochter schrie, ihr kennt nur Verbote
Aber entfallen sind euch wohl die Gebote
Die Mutter ging sodann ins Schlafgemach
Fühlte ihre Ängste und dachte lange nach
Sie kam raus, nahm ihre Tochter in den Arm
Die sagte, Mutter, mir wird im Herz so warm
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Ohne dich

Du hast es entschieden, du wolltest gehn. Mit der Gewissheit das wir uns nicht wiedersehen.
Leblos hast du in deiner Zelle gehangen, vorher einen Abschiedsbrief geschrieben.
Ich bin deine Mutter, hab dich geboren-
In deinem Leben lief nichts nach Wunsch.
Nur meine Tränen und die Erinnerung an dich, mein Kind
Sind als einziges geblieben.
Wir sind alle geschockt, erstarrt, während wir weinen liegst du auf dem Obduktionstisch aufgebahrt.
Warum dieses Leid, all dieser Schmerz
Nun ist es zu spät, nie wieder schlägt dein Herz.
Ich bin so wütend, ertrage es nicht.
Deine Brüder, deine Schwester und ich
bleiben ohne dich zurück, und du bist längst im göttlichen Licht.
Deine Brüder hatten kaum noch Kontakt zu dir, deine Schwester liegt traumatisiert am Boden, nun bist am Ende deines Weges, lebst jetzt als Engel dort droben.
Glaub nicht, daß ich es so stehen lasse.
Denk nicht, ich nehme das so hin.
Egal ob ich das überstehe oder auch diese Welt verlasse, in das Dunkel von dir muss Licht eindringen. Ich versuche es weiter, solange ich noch in der Lage bin.
Wenn dein Leichnam nach Hause kommt, ist deine Seele schon so fern.
Nichts ergibt mehr einen Sinn.
Im eisigen Grabe liegst du ganz allein, ich kann dich nicht mehr wärmen.
Der Gedanke raubt mir den Sinn.
Weil du tot bist und ich lebendig bin.
Auch wenn viele sagen, wir haben keine Schuld, mein Sohn wollte alles zu schnell, hätte zum Warten wenig Geduld.
Du hast viel Leid über dich und andere
Menschen gebracht, doch nie mehr haben wir gemeinsame Zeit.
Du Schläfst den Schlaf der ewigen Nacht.
In einem Meer von Tränen tauchen wir ein, du bist und bleibst ein Teil von uns, wirst in unseren Herzen weiter leben und nie vergessen sein.
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