Gedichte über die Einsicht - Seite 49

Er wollte gar nicht verliebt sein
es war nur dieses leichte Gefühl von Einsamkeit da
Als sie bei seinem Lieblingslied plötzlich die Augen schloss
war es etwas Grundlegendes das in ihm geschah

Vielleicht waren das alles auch nur die Hormone
vielleicht bildete er sich das alles auch nur ein
Vielleicht wäre er morgen auch schon wieder ohne
und alles würde anders sein

Sie wollte keine heimliche Diebin sein
wollte eigentlich nichts
und trotzdem alles für sich
Unschuld, solange sie in Bewegung blieb
blieb sie stehen wegen der Wärme des Lichts

Vielleicht waren das alles auch nur die Hormone
vielleicht bildete sie sich das alles auch nur ein
Vielleicht wäre sie morgen auch schon wieder ohne
und alles würde anders sein

Heute schauen sie getrennt von einander
Zügen hinterher
Und dem gleichen gleitenden Vogel
wie er fliegt

und
singen vielleicht sogar
zur gleichen Zeit
das Gleiche
melancholische Lied



SzIgNm 26.02.2023

Wie soll die Zukunft
für mich werden
hab kein Kontakt mehr
Spaß am Leben
mein Ladekabel
ist verschwunden
für mich
mein Leben
bittre Stunden.

Mein Handykabel
ist mir heilig
es gibt mir Power
wie sonst gar nichts
hält mich im Leben
Herzensding
jetzt nur noch Leere
in mir drin.

Der Akku leer
null Energie
lieg tief am Boden
bin nichts mehr
die Existenz
am Kabel hängt
im wahren Leben
abgehängt?

MB

Meine Gedanken kreisen
auf endlosen Geleisen,
halten niemals still,
und kommen, so weit sie auch reisen,
doch nie an ihr Ziel.

Meine Gedanken hüpfen,
Loses zu verknüpfen,
zwischen Ideen hin,
die mir wieder entschlüpfen
eh’ ich sie zu Fäden spinn’.

Meine Gedanken ziehen,
dem Dunkel zu entfliehen,
wie Wolken in die Weite
auf Flügeln, die ich ausbreite,
mir von der Sehnsucht verliehen.

Meine Gedanken wandern
von einer Ahnung zur andern
auf unergründlichen Wegen,
wo sie wie Flüsse mäandern,
dem Schmerz der Erkenntnis entgegen.

Meine Gedanken ranken
um viel zu viel sich und schwanken
wie Schilf im Nebelmeer.
Die Blässe, an der sie kranken,
macht sie wehmutschwer.

Meine Gedanken schweifen
weitab, und ohnmächtig streifen
die Frage sie nach dem Sinn
des Seins. Ach, könnt’ ich begreifen,
wer und was ich bin!

Meine Gedanken verwehen,
worum sie sich auch drehen,
wie lose Blätter im Wind.
Ach, könnt’ ich verstehen,
warum wir nur Schatten sind!

Ohne Frage...

Ohne Frage,
...unsere Liebe kam in die Jahre -,
hielt den vielen Tagen nicht stand.
Sind immer dieselben Zeichen,
Herzen voneinander weichen,
...ihre Töne zunehmend leiser.

Haben, wie es einmal war,
schon lange vergessen,
hielten nicht Treue, waren vermessen,
geblieben von der einstigen Liebe,
Misstrauen, Hass und Leid,
jedes Wort abgestanden und schal,
dann das Schweigen, Höllenqual.

Mit den Jahren, wir uns fremd geworden,
hatten doch ewige Liebe geschworen?!
Wir uns selber die Zukunft verdarben,
durch Leichtsinn und Überdruss
haben wir alles verloren.


19,02,2923 © Soso