Ich wachte auf an diesem Morgen,
mein Kopf tat weh noch von der Nacht.
Die Welt war schon erfüllt mit Sorgen,
ich hab zu lang nicht mehr gelacht.
Ich mach mir erst mal einen Kaffee,
dann geh ich raus, begrüß den Tag.
Und als ich langsam diesen Weg geh,
spür ich, dass mich die Welt nicht mag.
Im Park, da blühen schon die Bäume,
die Stadt zeigt sich im schönsten Kleid.
Doch ich seh nur die vielen Träume,
die ich verlor im Lauf der Zeit.
Es ist ein Sonntag wie so viele,
ein Tag, der einsam, trüb und grau.
Ein Tag, ganz ohne Plan und Ziele,
kenn meinen Weg nicht mehr genau.
Ich geh durch viele leere Straßen,
ich schau in Fenster voller Licht.
Ich denk an die, die mich vergaßen,
und fühl die Tränen im Gesicht.
Nichts ist so einsam wie ein Sonntag,
ich spür ganz tief dieses Gefühl.
Es ist ein Tag, an dem ich nichts mag,
bin in der Seele schon so kühl.
Ich schau ins Fenster gegenüber,
verlier auch noch den letzten Mut.
Wär dieser Tag doch bald vorüber,
bestimmt geht’s mir dann wieder gut.
© Kerstin Mayer 2010