Gedichte über Egoismus - Seite 81

Ich werde nun Milliardär
Bestimme den Lauf der Welt
Las andere für mich arbeiten
Zähle nur noch mein Geld

Ich stehe auf einem Sockel
Hoch über den grauen Dingen
Lass alle meine Untertanen
In ihr trübes Elend springen

Ich verdiene mein Geld
Mit Hass, Elend und Krieg
Mir ist alles schnurzpiepe
Es zählt nur der private Sieg

Ich bin mir sehr sicher
Bald gehört mir die Welt
Dabei ist es doch Piep egal
Ob schwarz, weiß oder gelb

Ich gründe noch eine Stiftung
Spende wenig für Untertanen
So können auch diese Typen
Ihr süßes Elend besser planen

Ich liebe diese Demokratie
,,Die Herrschaft des Volkes’‘
Sichert meine Privilegien
Vermehrt den Wert des Goldes


(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz


mageba

Werden wir alle Zeugen menschlichen Versagens?

Wir sind das Tagebuch,
indem bald alles festgehalten steht.
Vielleicht wird man später auch uns dafür anklagen,
wenn erneut Geschichte nicht gut ausgeht...

Ich spüre in mir dieses aufwühlende Unbehagen,
weil es sich um Geschichtsvergessenheit dreht.

Politische Lippenbekenntnisse wollen nur Macht haben,
die wie so oft aus gebrochenen Versprechen besteht.

Trauernde weinen leise
auf Ruinen menschlichen Versagens.
Wer nimmt Rücksicht,
wer respektiert ihr Wehklagen?

Die Hoffnung auf ein Einlenken
von Tag zu Tag verweht...

© meteor 2025

niemals werdet ihr damit glücklich sein.
Die Schuld wird euch überholen
und euer Körper von Gier und Paranoia gezeichnet.

Nehmt euch, was ihr kriegen könnt.
Noch lacht ihr über meine Worte bloß,
doch schon bald werdet ihr euch nicht mehr so sicher sein,
wenn Teufel die Früchte eures Schaffens präsentieren.

Nehmt euch, was ihr kriegen könnt,
denn euch fehlte jede Vernunft und Empathie.
Ich hoffe ihr werdet eures Leben nicht froh,
wenn ihr anderen die Hölle beschert.

Nehmt euch, was ihr kriegen könnt,
so wurde es immer schon gedacht.
Am Ende obsiegt das Gesetz der Natur,
welches ihr mit eigen Wort gemacht.

Drum nehmt euch, ja nehmt euch,
ich schau den traurigen Schauspiel zu:
Wie der Rächer euch erschlägt und nimmt,
und euren Söhnen, euren Töchtern wiederum den Hass ins Herze bringt.

Zu fühlen, damit abzubrechen - ist uns das vergönnt?
Der Punkt an dem sich die Geschichte zum Guten vielleicht wendet?
Nur wenn ihr euch nehmt, was ihr kriegen könnt,
bleibt da ein Teufelskreis, der niemals endet.

N.Fender