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Gedichte über das Alter - Seite 76

Die Burgruine

Als stünde sie dort schon ewig,
diese Burgruine am Fels,
moosüberwuchert und schäbig,
ein Bauwerk im graugrünen Pelz.

Einst wohnten dort edle Ritter,
die Weiber und Wein genossen,
manch Fete endete bitter,
Blut wurde sinnlos vergossen.

Könnt dies Gemäuer erzählen,
berichten von dem was geschah,
jedes Wort würde uns quälen,
ein Grauen uns bieten, hautnah.

Doch diese Ruine sie schweigt,
steht da mit betagtem Gesicht,
Mauerreste nach vorn geneigt,
zeigen, dass sie bald schon zerbricht.
Horst Rehmann Gedicht zur Merkliste

Veränderung

Was willst du denn alt sein, so ehrlich erwachsen?
Ich weiss ja, die Knochen, die Knochen, sie knaxen.
Lass sie doch Knacken: die weissen, bleichen Finger,
die Bögen der Rippen. Wir werden auf Schultern
noch lange, lange genug, vor uns hindämmern.

Und wir werden uns, immer noch, in die Augen
schaun: mit zärtlichen und untrüblichen Blicken.
Werden so alt, wie Jahreszeiten alt werden!
und immer wieder und wieder, wieder so schön.

Es sind die Veränderungen, wie das rufen,
verschiedener Stimmen, die uns an uns wachsen
lassen.
Torsten Hildebrand Gedicht zur Merkliste

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"der" Leuchturmwärter der Leuchturmwärter

Klor, datt mog wi Hein

Leuchturmwärter gibt`s ja nicht mehr.
Und einer der letzten, der war er.
Sein letzter Wunsch war vor dem Tod:
"Keen brune"Kist"klor, rot weet rot!"

Und der Sarg bekam, rot, weisse Farben,
Ja, ganz nach Wunsch, mit "Zusatzgaben".
Es war ebenfalls noch von ihm ne Bitt.
"Jo, un dor dröb no`n beten Mövenschiet!"

Ja, so war Hein das alte Urgestein.
Und wie er`s wünschte, so sollt`s sein.
Man trug ihn grade da hin zur Gruft,
nah der See, er liebte die salzige Luft.
Joachim Rodehau Gedicht zur Merkliste

Kettenreaktion

Kettenreaktion

Nicht mehr gehorcht der Stift der Finger Leitung.
Die Hand sucht wütend sie zu animieren,
unleserlich das Ergebnis ist, zum Blamieren
und so erstickt jedwedes Werk in der Verbreitung

Der Arm zuckt resigniert zur Schulter,
die sich nicht angesprochen fühlt,
der Kopf hingegen ständig wollt er,
dass ein Signal sich durchgewühlt!

Die Reaktionen - unterbrochen,
nichts was gehormsam sich bewegt
und das Gedicht für heut versprochen
in diesem Chaos untergeht!
Hans Witteborg Gedicht zur Merkliste

Die alte Frau im Park

Bei uns im Park grad um die Ecke,
zwischen Lindenbaum und Hecke,
lief mein Hündchen schnell vorraus,
denn da rief jemand "Kleine Maus".

Sie spielt sehr gern die Attraktion
und posiert beim Laufen schon.
Ich bin, ihr wisst schon was ich meine,
nur Anhängsel am Ende der Leine.

Eine Frau mit ergrautem Haar,
ganz begeistert vom *Wauzi" war.
Sie war behindert, nicht mehr gesund,
erzählte vom Leben mit ihrem Hund.

Eine Person fand ihren Hund hässlich,
so ein Bastard sei doch grässlich.
Sie holte Luft und unverdrossen,
kam´s wie aus der Pistole geschossen...

Der liebe Gott hat´s wie mir scheint,
mit ihnen auch nicht gut gemeint.
Sonst wären sie doch nicht so dumm
und ihre Beine auch nicht krumm....

Nordwind 17.7.2012
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Nordwind Gedicht zur Merkliste

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