Gedichte über den Charakter - Seite 113

(Sozialität und Diktatur.. )

Süß-Sauer, scharf, beinahe angebrannt
Des Menschen Frieden in einer Hand
Sind dies Gegensätze die sich beißen
Den Stärksten in der Luft zerreißen

Strukturen in des Menschen Hirn
Die Logik hinter seiner hohen Stirn
Die fein verzahnt mit den Manieren
Dazu gedacht Sozialität zu zieren

Dem Einsein, der Übermacht zu trotzen
Vielmehr um vor großer Kraft zu strotzen
Da wo es kniffelig und sehr pikant
Sozial gewissermaßen angebrannt

Da wo des Einen Kräfte nicht mehr reichen
Wo viele Wesen sich aneinander eichen
Hierarchie demokratisch tief erschlossen
Der Horizont des klugen Menschen offen

Wo alles bloß nach Vielfalt trachtet
Wo alles bloß den Grundsatz achtet
Das Unten Wärme, Frieden, Lebensraum
Die Grundbedürfnisse der Lebenstraum

Dass das Oben doch die geistige Entfaltung
Das Glück zudem die eigne Arterhaltung
Dass die Freude über den eignen Nutzen
Des Menschen Stolz nicht weiter stutzen

Ihn beflügeln, ja, ihn erheben
Engelgleich davonzuschweben ...

© Auris cAeli

In letzter mache ich mir Gedanken über meinen Bruder.
Er scheint herum gerissen zu haben das Ruder.
Das Ruder, das in seinem Leben es wieder bergauf gehen kann.
Ich liebe diesen mächtigen Mann.

In seinem Leben hatte er schon öfters einen Schicksalsschlag bekommen.
Er konnte kaum im Lichte des Glückes sich sonnen.
Das er immer wieder aufgestanden ist,
das ist wirklich keinen Mist.

Was sagt er immer, was ihm nicht umbringt, macht ihm nur stärker.
Zweimal hatte er sich begeben in einem Kerker.
Ein Kerker, den man auch Ehe nennen kann.
Er war wirklich ein Mann.

Gefährlich nahe brachte die Trennung immer an einem Abgrund.
Das was ich erzähle ist kein Schund.
Jedesmal brauchte er Jahre seines Lebens.
Sein Kampf gegen den völligen Absturz war nie vergebens.

So viel Courage hätte ich gerne auch.
Ich bin jemand, der reagiert immer heraus aus dem Bauch.
Seine Stärke hatte mit der Zeit auch auf mich abgefärbt.
Brüder halt aber wer hatte das uns vererbt.

es reicht,
wenn du
das Böse gehen lässt.

Kein Mensch
braucht das Böse,
trotzdem ist es stets da.
Verhindere mit Geist,
dass es dir
nicht kommt zu nah.

Schau es bitte nur kurz an,
dann wirf es
ganz weit weg.
So erfüllt es,
als abschreckendes Beispiel,
noch einen guten Zweck.


Ernestine Freifrau von Mollwitz



mageba

Das ich zu beiden Männer fies war,
das weiß ich auch.
Ich war eben auf den anderen Mann scharf.
Ich kann nichts für meine Gefühle in meinem Bauch.

Ich musste die Beiden verlassen.
Er hat also Grund mich zu hassen.
Leider kann ich ihm nie sagen, denn dazu fehlt mir der Mut.
Es ist auch, weil er sich nie bei mir melden tut.

Aber was sollte ich ihm schon sagen.
Es werden kommen noch andere und bessere Tage.
Ich kann ihn wirklich verstehen, das er sauer auf mich ist.
Was ich getan habe, war absoluter Mist.

Ich habe beide im Stich gelassen.
Meine Gefühle kann ich kaum fassen.
Das sind die selben, als ich meinen Ex-Mann traf.
Ich konnte nicht bleiben so richtig taff.

Aber jede Erklärung klingt immer so halbherzig.
Oder sie hören sich an, so richtig schmalzig.
Wie kann ich nur die Beziehung zu meinem Bruder retten?
Das ich das dies schaffe, tja darauf würde ich nicht wetten.

Bis jetzt habe ich alles falsch gemacht.
Bei der Tennung habe ich leider nur an mich gedacht.
Gerade deswegen kann ich ihn gut verstehen.
Aber es muss im Leben doch weiter gehen.

Unsere Vorfahren,
sie haben es geprägt.
Dieses Leben,
das uns in die Zukunft trägt.

An allen Tagen haben Sie
fleißig Hand angelegt,
damit sich auf dieser Erde,
Gutes vorwärts bewegt.

Ein Überlebenskampf
war täglich angesagt.
Nach Luxusgütern
wurde keinesfalls gefragt.

Körper und Seele
wurden dabei gestärkt.
Alle wichtigen Dinge
wurden sofort geklärt.

Mit viel Menschlichkeit,
so fanden sie ihr Glück.
Mühsam ging es vorwärts,
aber niemals zurück.

(c) Ernestine Freifrau von Mollwitz


mageba