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Gedichte über das Böse - Seite 36


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Das Luder vom Amt

Betty Reiter, so ihr Name,
gilt als raffinierte Dame,
denn im steifen Landesamt
geht sie manchen gern zur Hand…

Kaffee kochen, Klatsch verbreiten,
viele Grenzen überschreiten…
Grad die männlichen Kollegen
führt sie oft auf leisen Wegen
in die kleine Abstellkammer,
wo die pralle Büroklammer,
eben noch straff erigiert,
mit Stoßseufzer eruptiert…

So erklomm Frau Betty Reiter
blitzschnell die Karriereleiter.
Ohne Fleiß, doch mit Verstand,
ist sie nun die rechte Hand
von dem Präsident, Herrn Kist,
der kein Kostverächter ist.

Seine Ehefrau Elfriede,
kugelrund und auch frigide,
ist von Betty längst ersetzt,
denn der Präsident, der schätzt,
all die vielen „Überstunden“,
die mit Blut und Schweiß verbunden
und hinter geschloss´nen Türen
stets zu Höhepunkten führen.

Doch der Neid von den Kollegen
will sich gar nicht wieder legen.
Manche Dame ist erbost,
die Moral ist nun ihr Tost.
Wer moralisch sich empört
und sich an Frau Reiter stört,
gilt als anständig und fein,
wär man gern auch jenes „Schwein“,
das durch der Hormone Kraft,
diesen Aufstieg hat geschafft…

Betty Reiter unterdessen,
hat das alles längst vergessen.
In dem Kaufhaus von Frau Uhse,
jener Super-Fetisch-Muse,
lässt sie es so richtig krachen
und kauft rattenscharfe Sachen:
Peitsche, Leder, Kokain,
steigern das Adrenalin…

Auf dem Höhepunkt der Macht
hat die Betty nicht bedacht,
dass ihr kleiner Masochist
nicht mehr ganz bei Kräften ist…
Kaum hat sie die Nuss geknackt,
kriegt er einen Herzinfarkt!

Still ruht Kist in seinem Grab
und mit Betty geht´s bergab!
Schadenfreude, Hohn und Spott
dominier´n den Alltagstrott,
denn der neue Präsident,
dessen Neigung man erkennt,
hat mit Frauen nichts am Hut
und so lodern Lust und Glut,
die einst Bettys Leib umwarben,
jetzt in Regenbogenfarben!
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