Gedichte Über Blumen - Seite 75

Am Feldes Rand in tiefer Krume,
blüht eine schöne, blaue Blume.
Kornblume wird sie auch genannt,
aus Kindertagen wohl bekannt,
als sie an jedem Felde stand
und mir das Kinderherz erfreute.

So wundersam spür ich´s noch heute,
wenn auch das Pfand der Jugend schwand.

© Hansjürgen Katzer, Juni 2011

Du kamst von selbst in meinen Garten.
Du warst ganz einfach wirklich da!
Du warst die kleinste inmitten aller andren Arten.
Ich war erfreut, als ich dich damals sah!

Du stehst jetzt im geblümten Festtagskleide
in deiner allerschönsten Frühlingspracht
mit rosa Blütenblättern, wie aus feiner Seide,
so zart und rein von der Natur gemacht!

Mit deinem Duft zum Blütenfeste
wirst du die Königin im Nu!
Du lockst nur ausgewählte liebe Gäste!
Bei andren stichst du einfach zu!

Wo Blüten duften, Bienchen summen,
da singt und jubelt die Natur!
Da möcht' auch ich ein Liedlein brummen,
ein Lied, so ganz in Moll und Dur!

Ein Blümchen steht am Straßenrand
allein, still, einsam und verkannt.
Blüht unverdrossen vor sich hin,
fragt nicht nach seines Daseins Sinn.

Auch ich bin in meinem Leben
oft von Einsamkeit umgeben.
Doch fühle ich mich wohl dabei,
Allein zu sein setzt Kräfte frei.

Drum seid willkommen, stille Stunden,
in denen ich oft Trost gefunden,
in denen meiner Seele Wunden
konnten ganz von selbst gesunden!

So lass’ ich denn das Blümelein
weiter blühen und gedeihn.
Schließe in mein Herz es ein
als Sinnbild für mein eignes Sein.

Weite Flächen sie bedecken,
blühen an den kleinsten Ecken,
und an manchem Regentag,
ich die Sonne bei mir hab`.

Blütenduft steigt in die Nase,
weil Sonnenblumen in der Vase,
gelb leuchtend stehen sie im Raum,
für mich erwacht ein Blumentraum.

Sonne dringt dann tief ins Herz,
nimmt den Kummer und den Schmerz,
sonnengelb erhellt`s Gemüt,
schön, das diese Blume blüht.