Gedichte Über Beziehungen - Seite 129

Ich liebe Unterhaltungen über Kunst und Sport
Filme und Politik an jedem weltweiten Ort
Doch du fährst weiter mit diesem dummen Thema fort
Ich soll wissen, ob die Bluse zu den Augen passt?
Vielleicht erhänge ich mich dort drüben an´em Ast
Um aus diesem geistlosen Gespräch endlich zu fliehn?

Deine Witze beleidigen ohne jeden Humor
Es sind alles Lästerein und quälen nur mein Ohr
Ich frag´ mich beim Geh´n durch die Restauranttür
Warum bin ich bloß immer noch bei ihr?

Der Kellner beginnt das Essen zu servieren
Für deine Follower willst du´s fotografieren
Jetzt wartest du´s ab, bis es Fremde kommentieren
Ich versuche mit dir ein Gespräch anzufangen
Doch dein Geist ist auf deinem Handy festgefangen
So beginne ich neidvoll die Gäste anzusehn

Sie reden, lachen und erheben auf sich ihr Glas
Ich kenne Frau´n, mit denen hatte ich gleichviel Spaß
Doch nicht ein einziges Mal nur mit dir
Warum bleibe ich immer noch bei ihr

Wir gehen zum Schluss zu mir nach Haus
Heut´ werd´ ich sagen: Es ist nun aus
Ich bleibe nicht mehr länger bei dir
Doch dann steht sie nackig in der Tür

Besinnliches

Schon strahlen Lichter überall
In dieser graumelierten Welt,
Begleiten unserer Lieder Schall,
Die Krippe ist auch aufgestellt
Und Kinderaugen leuchten.

Die Mägdelein schmückten mit Mutter
Den Baum, brachten dort Kugeln hin.
Das Büblein legt' ins Kripplein Futter,
Bettet' das Jesuskind fein hin,
Beschienen von der Kerze Schein.

So kenn' ich das aus Kindertagen,
Als ich das Büblein selber war,
Schwesterlein mit vielen Fragen
Lametta gar als Engelshaar
Ins Fichtenbäumchen warfen.

Jetzt kommen wir nicht mehr zusammen,
Großeltern, Eltern längst gegangen
Und die von einem Baume stammen
Sehen Erinnerungen zwar noch prangen,
Doch isoliert die Heimat bleibt.

Ja, Kindheit zur Vorweihnachtszeit –
Da gab's Besinnliches und Segnung.
Heut ist man fern und viel zu weit,
Flieht vor mancher Tagbegegnung,
Die vielleicht doch gerne währe...

So bleiben uns die Kindheitstage
Als Wertschätze im Langgedächtnis,
Ohne Antwort gar manche Frage,
Die weiter lebt als ein Vermächtnis,
Denn unbarmherzig läuft die Zeit...



©Hans Hartmut Karg
2021

*

Habe ich wirklich bekommen einen Tunnelblick?
Oder wo ist geblieben mein ganzes Glück?
Gut. Die Liebe kann schon manchmal blind machen.
Jetzt kann ich nur noch etwas müde lachen.

Ich hatte kennen gelernt diese Frau
und weiß doch nicht ganz genau,
meint sie es ernst mit mir.
Was bin ich eigentlich ihr?

Ich hatte einen Mann aber ich wollte es mit einer Frau versuchen.
Ich wollte sehen, ob zwei Frau können ein Ticket ins Glück sich buchen.
In einer Beziehung zwischen zwei Frauen,
müsste man als Frau doch der Anderen eigentlich trauen.

Eine Frau weiß doch eigentlich, was eine Frau will.
Ist Berechnung aber mit im Spiel, dann wird es um die Liebe ziemlich still.
Sie hat doch angeblich dasselbe durch gemacht wie ich
und war auch eigentlich zufrieden mit sich.

Als wir uns trafen, wussten wir mussten uns von unseren Männern trennen.
Nur die Liebe zwischen zwei Frauen kann lichterloh brennen.
Und doch bin ich jetzt wieder allein.
Mein Herz verwandelte sich zu einem Stein.

Auch sie hat mich lautlos verlassen.
Ich beginne mich schon selber an zu hassen.
Die „Liebe“ ging bei mir ein und aus.
Leider machte ich zu wenig da raus.

Also habe ich einen Tunnelblick?
Oder kommt das Glück der Liebe nochmals zurück?