Gedichte Über Augenblick (Seite 94)

Nähe

Jeder einzelne Gedanke ist wie ein Windhauch,
ein magisches Geheimnis, das liegt in der Luft,
umso größer die Denkmasse voranschreitet,
desto breiter wird zwischen Menschen die Kluft.

Leg‘ sie nur einmal nieder, nur einmal,
all die Illusionen und Gedankenlast,
Stille kehrt ein – ein heilsamer Ort,
an dem Herzen ruhen, machen Rast.

Dort sind wir –uns nah, finden uns– eins,
im Moment, der keine Trennung kennt,
es war nur ein Windhauch, ein Gedanke,
der uns je hat voneinander getrennt.

Die Spur der Liebe

Die eisige Kälte,
hat mich erwischt,
die Spur der Liebe,
hat sie verwischt.

Die eisige Kälte,
hat keine Chance,
denn ich kämpfe,
gegen diese an.

Ich kann mich erinnern,
da war doch was,
doch plötzlich beendet,
die Kälte den Satz.

Plötzlich fühle ich,
wie mein Herzl schlägt,
die Spur der Liebe,
das ist der Weg.

Ich umarme die Liebe,
sie wird mich führen,
ich kann die Wärme,
im Herzen spüren.

Tief in meinem Herzen,
liegt sie verborgen,
ich erinnere mich,
und wurde neu geboren.

Nur durch die Liebe,
wurde ich wieder stark,
die eisige Kälte,
diese nicht mag.

02.12.2019 Sabine Volkmar

Nebelgrenzen ohne Starre

Wo sind Grenzen, wenn der Nebel
sich mit Schnee in eins vermengt,
sich mein Ich ins Nichts versprengt?
Spür ein Bad im All: Mein Faible.

Kurz nur später seh ich feste
Grenzen zwischen Baum und Baum.
Ich davor, ein Punkt und Saum
für sich, aber auch Geäste.

Ich, gewachsen aus dem Stamm,
aus der Wurzel, aus dem Ganzen,
möcht mich nicht zu sehr verschanzen.
Schreib so schmal das Monogramm.

© ANTOSCH

Überspring Dein Museum

Beschließe doch: Die Kreise
nur einmal - vorerst leise -
nicht gleichmäßig begehen!
So gibt es keine Museen,

weil Du nicht mehr denselben
und immer wieder gelben,
so Vorsicht anzeigenden,
und obendrein auch horrenden

ganz langweiligen Ochsenweg
begehen musstest. Das Kolleg,
das Du benötigst für die Re-
vision: Schenk Dir 'ne Odyssee

© ANTOSCH

Bizarr

da bin ich - scheinbar gefangen
wachse
aus wörtern und bildern
ausgeschüttete säfte
kochen und brennen
meine augen fischen räume
meine ohren schwingen mich
sanft und toll klopft mein zentrum
poch - poch - ein spalt
wird größer
poch - poch - saugt mich ein

rrazib
kaum bin ich eingewachsen
bin ich - wieder fort.

C. Mara Krovecs / Zaubersee / Regenlibelle / zwischenwelt / 2014

... ich drehte mich um und ging; mein Mund hatte die Trauerweide entflammt ...

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