Gedichte Über Augenblick (Seite 284)

Georg und Grit

Partylaune in Klasse 10.
Nur Georg ist stiller als sonst,
Die Freundin hat mit ihm Schluss gemacht, Grit will jetzt mit nem anderem gehn.

Und weiter wird, getanzt, gefeiert und gelacht.
Bis bald der Boden unter ihnen
kracht.
Auf einmal springt Georg auf,
sagt "Ich werf mich heut aus dem Fenster".
Man nur noch lauter lacht.

Am nächsten Tag bleibt Georgs Platz leer.
Schweigend und betreten, wollen alle nur noch nach Hause gehn.
Niemand hat zuvor das Wörtchen "Hilfe "
in Georgs Augen gesehn.

Darf ich mit?

"Stirbst du bald?" fragt das Kind.
Unbefangen wie sie sind.

Nimmt die Hand, streichelt sie.
Sitzt bei Opa auf dem Knie.

"Wenn Du gehst darf ich mit?"
Das bringt Opa aus dem Tritt.

Bleib Du nur noch lange Zeit.
Werde alt ganz ohne Leid.

Bernd Tunn - Tetje

Ein braver Junge -Sestine

Weil die Wörter "Frech" und "Aufmüpfig", bisher immer neben Sascha gingen einher, lief zu Haus und in der Schule auch so manches verquer.

Nicht einmal mehr Klassensprecher, darf er jetzt sein.
Denn andere lässt der Junge nie zu Wort kommen.
Und das findet Sascha gemein.

Heute, denkt er sich,
"Da werd ich mal ein ganz artiger Schüler sein."

Alles , was der Lehrer sagt,
Das packt Sascha brav in seine Tasche ein.

Dafür darf er nach Schulschluss, die Klasse von Unrat und Schmutz befreien.

Hat er doch heut mal vergessen
Das "Nein,
"Steht jetzt im Raum."

"Traurig und ganz allein."

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Gedichte Über Augenblick - Seite 284

Georg und Grit

Darf ich mit?

Ein braver Junge -Sestine

Ich lasse dich ziehen

Und irgendwann