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Gedichte über Aufklärung / Erklärung - Seite 58


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Kathrinchen

Es war einmal ein Bienchen,
das nannte sich Katrinchen.
Und ein Kater namens Fips,
sein Fell das war so weiß wie Gips.

Kathrinchen verteilte fleißig wie ich glaub,
an alle Blumen Blütenstaub.
Fips der Kater hat hingegen ,
stets nur faul herum gelegen.

Und wenn nicht ,so denkt ihr lieben,
hat Unsinn er doch meist getrieben.
Hin und wieder er sich streckte,
und an seinen Pfoten leckte.

Hing in Bäumen und im Feld,
hat den Vögeln nachgestellt.
Ja er war ach mieze mauz,
schon ein recht seltsamer Kauz.

Schlich sich Rum im hohen Gras,
und fing vögel nur zum Spaß.
Die Augen gluh,und scharf die krallen.
war er der frechste wohl von allen.

So auch heut an diesem tage,
nicht anders war gar keine frage,

Denn der Kater schlich mit list,
dorthin wo's Bienchen fleißig ist,
Und schwupp schon sprang er in die Höh,
Katrinchen rief nur noch herje.

Fips der Kater freche Katze,
schlug nach ihr mit seiner Tatze.
Nach dem Bienchen nur zum Spaß,
das auf einer Blume saß.

Doch Katrinchen gar nicht dumm,
hob die Flügel schnell summ,summ,
Und fliegt sodann nach kurzem Schreck,
über Fipses Kopf hinweg.

Und es flog du meine Güte,
flugs nun schnell zur nächsten Blüte,
sichtlich zwar noch mit genommen,
aber froh das es entkommen.

Auch der Kater nicht lang weilte,
und zu dieser Blüte eilte,
mit einem Sprung mit einem langen,
wollt's Bienchen er doch heute noch fangen.


Und schwupps ehe er's gesehen doch,
landet er in einem Loch,
wo er nun welch Trauerspiel,
doch bis ganz nach unten fiel.


Und zappelt dort voll Ungeduld,
Kathrinchen rief nur selber schuld.
Denn mitleid hat Kathrinchen nicht,
geschah's doch recht dem Bösewicht.
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