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Gedichte über Aufklärung / Erklärung - Seite 59


Fritze

Drachen

Wenn im Herbst die Winde wehen,
kann mans auf den Feldern sehen,
hört man Kinder Herzhaftlachen,
den es steigen jetzt die Drachen.

Wenn sie gehalten von den schnüren,
am Himmel einen Tanz vollführen,
ach wie schön ists an zusehen
wenn sie ob am Himmel stehen

so fliegen sie die großen und die Kleinen,
nur der Fritz der hatte keinen,
drum gönnte er wohl keinem Kind,
das sein Drachen steigt im Wind.

Ei wie schön ist doch die Welt,
pfeift der Wind nun übers Feld,
doch es vergeht die Freude all'
wenn's geschieht wie hier der Fall.


Es blieb dem Fritz ihr lieben leut,
schließlich nur die Schadenfreud,
und listig wie man jenen kennt,
es ihm in den fingern brennt.


Ein jedes Kind hier auf dem Feld,
einen an der Schnur doch hält,
und hocherfreut ist jedes Kind,
Tanzt sein Drachen mit dem Wind.

Doch schade ists und ungelegen,
hat der Fritz etwas dagegen,
weil der Fritze gar nicht lieb',
nun mal wieder Unsinn trieb.

Als er hört ein Kinderlachen,
das sich erfreut an seinem Drachen,
gönnt die Freude er ihm nicht,
ach Fritze welch ein Bösewicht



Er zaubert eine scher herbei,
und schnippe schon war die Schnur entzwei,
nach oben schaut das arme Kind,
den Drachen sieht, wie er geschwind.

Weil ihn keine Schnur mehr hält,
hinauf Fliegt bis zum Himmelszelt,
hoch am Himmel überm Land,
's Kind hält nur die Schnur noch in der Hand.

Als die Mutter kommt gerannt,
nimmt Fritz die Beine in die Hand,
und läuft so schnell wie nie zuvor,
hört noch von weit mit jedem Ohr.

Die Mutter rufen:! ohne das sie Luft tat holen,
man müsste dir den Po versohlen,
nun wie es auch immer sei,
dem Fritz dem war dies einerlei.

Und entschwand als hätte er Flügel,
plötzlich hinter einem Hügel,
des morgens war es gegen zehn,
und wurd' danach nicht mehr geseh'n.


Es weint das Kind,nun ganz allein,
wie ist der Fritz doch so gemein.
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