Gedichte über Anerkennung - Seite 186

Wir begegnen den gleichen
Menschen jeden Tag,
bei der Arbeit, im Geschäft,
am Bahnhof, im Zug.

Viele Schicksale aufeinandertreffen,
sich streifen im Vorübergeh‘n,
was sie fühlen, denken,
wir können es nicht seh‘n.

Sie rennen, eilen, ohne nur einen
Moment zu verweilen,
hetzen zur Arbeitsstelle, ins Büro,
Werkstatt und anderswo,

jeder will sein Bestes geben,
für Anerkennung und ein bisschen
Lob, gibt alles, doch ist es nie genug.


04.09.2023 © Soso

Es ist schwer, sich auszudrücken, wenn einem der Mut fehlt, sich zu zeigen.
Es ist schwer, voranzukommen, wenn einem die Kraft fehlt, aufzustehen.
Es ist schwer, jemanden zu lieben, wenn man noch nie diese Liebe gespürt hat.
Diese Liebe eines Fremden, so kostbar und selten,
So zerbrechlich und vergänglich.

Werde ich je diese Liebe spüren?
Bin ich würdig, diese Liebe zu spüren?
Jemand, der sich nicht einmal selbst liebt,
Der diese Liebe noch nie gespürt hat,
Diese Person, die immer ignoriert und an zweiter Stelle stand.

Kannst du sie wahrnehmen und ins Rampenlicht stellen,
In den Mittelpunkt deines Herzens?
Oder ist sie auch für dich nur der Schatten der Sonne,
Die Sonne, die immer im Mittelpunkt steht,
Die Sonne, die immer jeden anzieht und fasziniert?

Kannst du diesen Schatten lieben, der noch lernen muss, sich zu lieben?
Dessen Wert so unscheinbar, doch so klar ist,
Dessen Wert nur du verstehen wirst,
Dessen Liebe nur du verstehen wirst.

Aber was ist schon Liebe für dich,
Du, der so hell leuchtet,
Du, der sogar die Sonne heller scheinen lässt,
Ohne in ihren Schatten zu fallen?
Was kannst du, was dieser Schatten seit Ewigkeiten nicht schafft?

Dies ist der Garten des Meisters.
Hier findest du Lust.
Aber nicht die Lust der Trinker, des Fleisches und Rausches.
Keine Maßlosigkeit, keine Exzesse.
Dies sind die Worte der Unwissenden und Andersdenkenden.
Sondern die wahrlich schönste Lust auf Erden:
Ataraxia – die Ruhe der Seele.
Dies ist die Schule des Epikur,
Und sein Garten steht allen offen.
Hier sind alle willkommen:
Männer, Frauen, Sklaven und Hetären,
Arm, reich, jung und alt.
Seine Philosophie steht allen zur Verfügung,
Ist klar und wunderbar.

So nimmt uns der Meister die Furcht
Und zeigt uns den Weg.
Seine Lehre
Nimmt uns die Furcht vor dem Tod,
Die Furcht vor den Göttern und den Mythen,
Und zeigt uns, dass alles, was wir wirklich brauchen,
Vorhanden ist:
Nicht Durst haben – Wasser,
Nicht hungern – Brot,
Nicht frieren – einfache Kleidung,
Nicht Angst haben – die Philosophie.

Und der Meister rät uns:
Ziehe dich zurück,
Meide Politik und Öffentlichkeit.
Nur Unruhe wirst du finden.

Kultiviere deine Freundschaften,
Und schätze die Erinnerung an schöne Momente,
Denn sie kann dir keiner nehmen.

Diese Dinge sind es, die uns der Meister lehrt.
Dies ist die Lust des Epikur,
Die Schönheit und Herrlichkeit der Seelenruhe.

Wortlos bin ich stumm
Kein Tönchen das ich summ
Keine Silbe bildet sich
Mir ist es wirklich wunderlich

Hab' ich was falsch gemacht
'ne Perspektive nicht bedacht
Hab' ich wen gekränkt
Oder Ungerecht bedrängt?

Vergriff ich mich vieleicht arg im Ton
Bracht' wen um wohlverdienten Lohn
Habe ich wen allzusehr bekümmert
Holdes Herzensglück zertrümmert ?

Hab ich wem was weggenommen
Ihm nichts das Neu hinzu gesonnen
Dann mach' ich hier mal besser Schluss
Sonst komnt's noch zum Verdruss ...

© Auris cAeli