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Gedichte über Anerkennung - Seite 16


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Der Puppenschnitzer

Visavis ein kleines Häuschen steht,
ein Mann, etwas älter schon,
geht stets allein dort ein und aus.
Habe oft schon daran gedacht,
was er des Tags über wohl so macht.
Mit leeren Taschen geht er fort,
sie prall gefüllt, kommt er zurück.
Das Gesicht voller Falten, doch nicht vergrämt,
die Schuhe an seinen Füßen, stets verstaubt.
Meine Gedanken kreisen um sein Wohl,
ob ich ihn zu mir mal einladen soll?

Eines Tages trafen wir uns auf der Gasse,
er wieder mit einer gefüllten Tasche,
konnte an ihm nicht vorüber gehen,
sagte, dass wir quasi Nachbarn wären.
Mit freundlichem Blick sah er mich an,
nun lud er MICH in sein Häuschen ein.
Gespannt, was mich wohl erwartet, trat ich ein.
Ein kleiner Raum sich vor mir auftat,
irgendwie verzaubert und auch märchenhaft.
Holz-, Farben-, und Leimgeruch lag in der Luft.

Die Tasche, die er mit sich führte, sie vor mir ausgeleert.
Reste von Holz aus der Tischlerei am Ort.
Meine Sorgen um den alten Mann ins Gegenteil sich drehten.
Die Wände voll mit Regalen, auf denen lauter Puppenköpfe ruhten,
roh noch, nicht fertig geschnitzt und unbemalt.
Der Nachbar, ein Puppenschnitzer, mit einer Werkstatt war.
Von der Decke, ich schaute hinauf,
hingen fertige Puppen in Scharen,
von Oben sie auf mich herabsahen.
Eine andere Welt tat sich vor mir auf.


Viele unterschiedliche Messer, scharf und spitz,
Schleifsteine lagen auf dem Arbeitstisch .
Sein Hobby sei dies nur,
für Schulen und Kindergärten schnitze er hier.
Den Kindern eine Freude machen, das ist sein Pläsier.


20.02.2020 © Soso
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