Gedichte über Alltägliches - Seite 843

Aus der Reihe Mensch

Sonett

Deine Leinwand des Lebens


Ein jungfräuliches Blatt der Staffelei
erweist der Pinselspitze sich bereit
für Emotionen der gemalten Zeit
erwachende Gedanken werden frei

Sorgfältig werden Farben ausgewählt
die Lebensleinwand wird zu der Gestalt
des Künstlers welcher hier Gefühle malt
verschwommene Geschichten uns erzählt

Ob düster oder filigran das Bild
denkbar von Sehnsucht rätselhaft erfüllt
ein Aquarell der Poesie berührt

Wenn schweigend hier ein Bildnis uns verspricht
Gefühle auf der Leinwand werden Licht
dann hat die Liebe jene Hand berührt

(c) Nordwind

Du schaffst nicht ab, was sich bewährt,
und sei ee tausend Jahre alt.
Das Gute, das sich nie verjährt,
das gilt, weil es schon immer galt.

Was dich im Positiven prägt,
das geht mit dir durch Raum und Zeit.
Es ist ein Strauch, der Früchte trägt,
und das in alle Ewigkeit.

Was ausgesprochen wichtig ist,
das wird nie klanglos untergehn.
Was du dein Lebtag nicht vergisst,
das bleibt in jedem Fall bestehn.

Ein wahrer Wert, der hat Bestand,
du zerrst ihn niemals vor Gericht.
Den Frieden im gelobten Land,
den kriegst du selten zu Gesicht.

Roman Herberth