Gedichte über Alltägliches (Seite 580)

Geduldig sein (1)

Nicht jeder Tag hat Hand und Fuß,
oft bist du völlig ausgebrannt,
dann singt die Seele einen Blues,
du schaust dich um und siehst kein Land.

In Butter ist dann nicht dein Tun,
was dich dann ungeheuer stört.
Du wirst gerupft, gleichst einem Huhn,
das findest du ganz unerhört.

Die Dummheit stellt dir frech ein Bein,
so dass du auf die Nase fällst.
Das findest du ganz hundsgemein,
so dass du deinen Feind zur Rede stellst.

Nichts Gutes hat das Schicksal vor.
Du merkst es spät, die Flucht misslingt.
Die Fassung trägt es mit Humor,
da sie sich einfach dazu zwingt.

Es läuft erst gründlich und dann schief.
Es brodelt wild dein Wehgeschrei.
Doch selbst das absolute Tief
geht irgendwann an dir vorbei.

Roman Herberth

Du und ich, ist es vorbei?

Du und ich in letzter Zeit
Gleichgültigkeit.
Nicht mal mehr Streit!
Gemeinsam tun wir fast nichts mehr.
Akku kaputt oder nur leer?

Jeder macht was er so will.
Zusammen?
Sind wir meistens sehr still.
Ich bin bei dir stets sekundär.
Früher mal - war ich primär.

Ich weiß nicht mehr,
wann ich so gleichgültig geworden bin?
Mein Lächeln, Lebensmut alles dahin.
Vielleicht ist es -
nun Zeit zu gehen?
Ich kann es nicht!
Was ist mit uns geschehen?

L.R.

wie der Vater, so der Sohn

der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
Man sah`s grad, er und Sohnemann,
die Natur tat ihn gar reich bestücken,
war`n gemeinsam da am Äpfelpflücken.

Ja, sie bestückte ihn da reich,
den Baum, mit schönen reifen Früchten.
"Pass mal auf, die kommen gleich!"
Von wegen pflücken da, mit Nichten.

Ja, war Vati doch am Schütteln da,
fiel Sohnemann auf`s Haupt dann drauf,
ein Naturprodukt, ein Schmerz fürwahr.
"Aaah!"Man, du Blödmann, pass doch auf!"

"Ja, Erfahrung muss man im Leben sammeln,
näch, nich nur immer am PC rumgammeln!"
Lachte Vati."Jaja, tut weh nich wahr?"
Und Sohnemann."Pass auf Pap`s!""Aaaaah!"

Künstlerherzen

Du sagst in deinem Herzen
das paßt doch nicht - zu einem Künstler
zu einem Menschen der „Moderne“
sich in die Seele Gottes zu verlieben
in jene „FERNE“
mit allen seinen Lebenstrieben
wir leben - in der Sechs
nicht - in der Sieben.

Jetzt frage ich - einmal
und bitte dich ....
nicht mich und auch nicht dich
im Innern zu belügen – noch zu betrügen
hast du nicht manchmal - schon gefragt
wenn du in Zauberwelten lebtest
von Tönen, Farben, Zahlen oder Formen
in Ausdruckskraft, Magie und Lebenssaft
ob das denn wirklich - dir allein entsprungen
wenn du die Seelenaugen
deiner Schöpfunng sahst.

Hat nie geheimes Sehnen - dich erfaßt
die Kraft zu kennen -
die wir ganz einfach - mit Natur benennen
hat nie die eigne Feigheit - dich gehaßt
dich als Gesellen nur zu nennen
und nicht als Meister deiner selbst.

Komm sag mir lieber Bruder
geliebter Künstlerfreund
hat im Geheimen nie - dein Herz gefragt
wenn du gejagt durch Formenwelten
ganz ohne Ruh und ohne zelten
hat's nie geweint
weil der Kanal verschlossen
zum ewig großen Ozean des Seins
und dir der Schlüssel schien verloren
hast du denn nie gefragt
ob dort gar ein zu Hause wäre
ich schwöre ...
du hast schon so gedacht.

Linda Li 1. April 2013

im Schneckentempo durch die "Fuzo"

kann dem Ansehen ja nicht schaden

Was nützt die schönste Markenunterwäsch,
wenn man sie doch nicht mal sieht?
Drum nach dem Motto, is das nicht fesch?
Auch wenn`s dabei ein wenig zieht.

Na, der Name muss doch lesbar sein,
da ist ne Erkältung wohl Nebensach?
Man kauft sie ja umsonst nicht ein,
denkt dabei schon doch drüber nach?

Klar, er gehört natürlich auch dazu,
ja, trägt seine Hose drum mit Bedacht,
nun, den Namen lassen wir mal in Ruh,
keine Werbung, stets da auf "Halbacht".

Gedichte über Alltägliches - Seite 580

Geduldig sein (1)

Du und ich, ist es vorbei?

wie der Vater, so der Sohn

Künstlerherzen

im Schneckentempo durch die "Fuzo"