Gedichte über Alltägliches - Seite 569

Dichte dunkle Schwaden,
ziehen über den Planet,
Lügennebel wir begegnen,
hier auf dieser Welt.
Lügen unser Leben begleiten,
wo man geht und steht.
Wem kann man noch Glauben.
Für wehn zählt heute noch das Recht.
Warum ist der Mensch so schlecht geworden?
Gilt das Wort der Wahrheit,
in unserer Welt nichts mehr.
Betrügen und Belügen,
gehört zum guten Ton.
Oh Welt,
oh Mensch,
was ist aus dir geworden.
Für so was sind wir nicht Geboren.
Das ist nicht, des Lebenssinn.
Wir sollten uns der Wahrheit wider Besinnen,
und die Lügennebel vertreiben,
wohin sie hingehören,
der Teufel kommt mir in den Sinn.
f.j.03.04.2013

Lernerfolg

Der Mensch lernt nur aus Dingen
die ihm, hinterher, wehtun.
Aber oftmals ist dieses Wissen
auch nicht von Dauer.

© Michael Jörchel

...

Frühjahrsputz

Manchmal lohnt sich ein Frühjahrsputz
in dem man sich von Dingen trennt
an die man sich seit langer Zeit gewöhnt hat,
die man gelernt hat zu erdulden
und sich gar nicht mehr vorstellen kann
ohne sie zu sein.

© Michael Jörchel

...

Verteidigung

Das Problem des Waffenbesitzes ist meistens,
dass immer der jeweils Andere
als eine potentielle Gefahr angesehen wird,
gegen den es sich zu "verteidigen" gilt.

© Michael Jörchel

...

Gedanken zur Religion

Mag ein Pilot noch so gut fliegen,
wenn das Bodenpersonal versagt,
eigennützig handelt und
nicht kooperiert,
kann die Maschine
mächtig ins Wanken geraten.

© Michael Jörchel

Wie der Maler, der seinen Pinsel schwingt,
wie der Steinmetz, der einen Fels beschlägt,
wie ein Komponist, dem sein Werk gelingt,
wie ein Musikus, der Töne anschlägt,

so auch ein Dichter, der etwas erschafft.
Es entsteht ein Ding, nicht nur von Hand,
aber ganz reell und nicht zauberhaft,
zeichnet sich das Produkt aus dem Verstand.

Dies allein ihm nur nicht genügt.
Das Wichtigste des Künstlers Genius,
ist eine Frucht, die im Innern erblüht
und die dann reift zu einem Selbstgenuss.

Im Herz ein wahrer Genuss ihm gar wonnt,
dieser ist von der Seele beschrieben,
dann das Erdachte in der Skepsis sonnt,
bis sie dem eig'nen Genuss erliegen.

Durch diese Sinfonie des Empfindens,
formt sich ein Bildnis der eigenen Kunst.
Das Bild des schöpferischen Erfindens,
ist der Sieg - die Befriedigung der Gunst.

Die Krähen fliegen in Scharen,

der Adler fliegt allein.

Soll dies des Lebens wahrer,

des Daseins Inhalt sein?

*

Auf starken Schwingen gleiten

hoch über allem hin,

nur einsam für sich streiten,

gibt das dem Leben Sinn?
*

Hoch über Wolken schweben

mit dem geschärften Blick

im ruhelosen Streben

stets nach dem eignen Glück?

*

Erhabenheit erzwingen,

die Welt weit unser sich

und mit den grosssen Schwingen

zu hoch entfernen sich?

*

Zufliegen ohne Scheu

auf gleissend Sonnenball?

Des Daedalus gedenke –denn Reu`

kommt mit dem Fall!