Sortieren nach:

Gedichte über Alltägliches - Seite 188


Anzeige


Ich wünsche Dir Zeit

Ich schaue ins TV
Und sehe ganz genau
Die gesamte Welt ist größer geworden.
In Thailand bekommt ein Mensch einen Orden,
Weil er irgendetwas erfunden hat.
Und in Moskau finden Wahlen statt.
Jetzt plant die NASA wieder 'nen Flug zum Mond.
Aber wir wissen nicht, wo unser Nachbar wohnt.
Für einen Besuch zu ihm ist der Weg wohl zu weit
Oder wir haben einfach gar keine Zeit.
Dabei sollten wir „Mit-einander-Zeit“ schätzen
Und manchmal über Freuden und Sorgen schwätzen.
Denn öfters kommt es uns vor, wie im Nu
Dann bleibt Nachbars Tür für immer zu.
Oder wenn Kinderaugen Dich von unten anstrahlen
Dann sollten wir mit gleicher Münze zahlen.
Strahlende Augen kosten nicht viel
Ja, denn häufig ist es das, was ein Kind von Dir will.
Ein Streichler, eine Umarmung sind so viel wert
Auch dann wenn niemand anders diese Sachen erfährt.
Oder sind wir Gefangene der „Schnell-Lebigkeit“
Haben wir für Gefühle einfach nicht mal mehr Zeit?
Schnell und weit reisen, das können wir
Schon Morgen sind wir dort, aber heut nicht mal hier.
Es gibt Wegwerfwindeln, eine Wegwerfmoral
Aber eine längere Beziehung ist schon nicht normal.
Wir wollen schnell essen, am besten Fast Food
Aber uns‘re Verdauung ist schon nicht mehr gut.
Unseren Body, stählen wir phänomenal,
Aber unsere Beziehungen sind oft eine Qual.
Wir sehen uns größer, schneller, besser
Aber meist nur als Trinker oder als Esser.
Wir können ganz schnell sein, aber nicht mehr warten
Und wir merken nicht einmal, wie wir entarten.
Wir haben öfters unser Auto geputzt,
Aber unsere Seelen die bleiben verschmutzt.
Wir sind so modern, können Atome schnell spalten
Aber unsere Vorurteile bleiben noch immer die alten
Wir sind in der Lage und erobern den Weltraum,
Aber wo in uns ist Liebe, das wissen wir kaum.
Und natürlich ist es schon längst so weit.
Wir haben mehr Medizin, aber weniger Gesundheit.
Wir haben mehr Ausbildung und viel mehr Kenntnisse.
Aber „Miteinander zu leben“ ist das, was ich vermisse.
Und deshalb liebe Freunde rufe ich euch zu:
Kommt lasst uns umdrehen und zwar im Nu.
Lasst uns Zeit haben auf einer Bank im Garten
Auf den Sonnenuntergang zu warten.
Lasst uns probieren, was geschieht,
Wenn man sich gegenseitig mal ansieht
Und wenn man dann feststellt: Oh, noch ein Mensch neben mir.
Vielleicht wird aus „Zwei Menschen“ sogar mal ein „Wir“

Don 2014
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige