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Gedichte über Alltägliches - Seite 1238


Im Zug durch den Regen

ein frischer Septembermorgen
leichtes Frösteln im Regen zur Bahn
sollte wieder Wärmeres mir besorgen
für Jeans & T-Shirt ist's nicht mehr warm

schwitze unnötig, weil verspätet der Zug
es beginnt die Fahrt, über 2 h sind genug
nach ner Weile ertönt: "Nächste Station ..."
bis dahin mein Handy mich zugedröhnt

mein In-Ear war mir verschoben
daher hörte ich die Kinder hier toben
selber noch zu klein fürs Multimedia
spielten sie
"Ich seh was, was du nicht siehst (da)!"


das erinnerte mich an vergangene Zeit
schaute mit ihnen aus den Fenstern
sah Felder, Fischteiche, mein Blick weit
ein Kind sah hinter Büschen Gespenster

leichter Regen bildet unzählige kleine Kreise
Tropfen prasseln auf die Teiche ein
nur für einen Wimpernschlag leise
auf der Wasseroberfläche ihr Dasein

eine Frau in schwarzen Regenkleidern
kreuzt den Weg mit zwei Regenschirmen
wer darunter? kann mich nicht entscheiden
im Wasserdunst nur schwer zu bestimmen

nach einem Waldstück der Regen verwandelt
wird plötzlich zu einem Regenguss
schwül verhüllt Nebel natürlich gehandelt
dicke Tropfen klopfen schräg als Fenstergruß

ein Geräusch so laut wie ein Sack Bohnen
gestreut auf harten Wagonboden
große Kinderaugen staunen
vom Rest nicht mal ein Raunen

gebeugte Hälser auf Telefone & Notebooks
einige geistesabwesend in Musiksphären
stilles Schweigen außer kleiner Käptn Hooks
die von der Show draußen gefesselt hinhören

und meinen Blick mit großen Augen erwidern
anscheinend interessiert an dem, was ich bin
ein Erwachsener, der mal nicht hört Lieder
staunend wieder spürt sein Kindsein in ihm drin

© meteor 2024
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