Gedichte über den Abschied (Seite 81)

Der Abschied

Die Zeit - sie hastet, eilt, treibt, vergeht.
Sie schweigt und weiß: Es ist irgendwann zu spät!
Denn hat sich erst der Wind gedreht,
weise fügt sich dann das gutgemeinte Abschiedswort,
hofft insgeheim auf ein kleines Wunderwerk,
dass es vielleicht etwas länger noch im Raum besteht.

© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 27.12.2017)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!

Unterm Baum

Als ich unterm Baum lag küsste mich der Wind
Sanft, fast wie eine Mutter ihr Kind
Der Wind umhüllte mich, um mich herum Farn
Ich war geborgen, friedlich, sicher, warm

Der Boden unter mir begann zu Beben
und so erwachte das Leben
Ich verstoß nie das sehnliche Gebot
und die Blätter schützten mich vor Not

Der Wind konnte mich nicht forttragen
Ich begann Wurzeln zu schlagen
Ich sprieß und blühte auf
kletterte in den Himmel hinauf

Mein Körper stand trotz jedem Sturm stramm
Auf meinem Kopf eine Krone, mein Herz in einem Stamm
so wart ich auf eine gequälte Seele
die ich dann zu neuem Leben erhebe

Der Blitz

Draußen war ein Gewitter
Sie war wie hinter Gittern
Wartet nur auf die Botschaft
Die ihr Herz hinrafft

Sicher ist es nicht
Aber jeder weiß es ist bald
Doch irgendwann kommt die Nachricht
Es wird kalt

Sie sitzt mit der Kleinen in dem Krankenzimmer
Mit der Zeit fing die Hoffnung an zu flimmern
Glühwürmchen suchten Schutz auf dem Fensterbrett
Aber bald liegt eine Leiche im Krankenbett

Dann leuchtet alles in hellem Schimmer
Aber es wird nur schlimmer
Die Birne in der Lampe zerbrach
Woraufhin auch ihr Herz zusammenbrach

Sie schluchzte still und doch volle Not
„Kind der Opa ist jetzt tot“

Gedichte über den Abschied - Seite 81

So ein Luder! Limerick 2)

Der Abschied

Bleib doch!

Unterm Baum

Der Blitz