Krebs

Ein Gedicht von Nico Fender
Am Ufer liegt das tote Scherentier,
wird nun wohl keinen mehr kneifen.
Stille herrscht und fast ist mir,
allein der Wind würd' Lieder pfeifen...

Trauer überfällt meinen Leib,
denn nahm mir doch das nun tote Tier
viel glückliche und schöne Zeit,
die ich liebte und schätzte bald von mir...

...und den Traum, der langsam verschwimmt.
S'ist der Hass, der alle Freudenbilder hat gefressen,
doch Trauer und jede Träne verrinnt,
nur Narben werden nicht vergessen...

...Den Krebs, wenn er besiegt,
ist da noch Finsternis die übrig bleibt,
wenn das Tier, wie nun, regungslos am Ufer liegt,
das Ausmaß der Zerstörung zeigt...

...Doch in blinder Wut wird man erkennen
und Frieden finden, Stück für Stück,
denn die alten Mauern werden niederbrennen,
schon bald hat der Alltag uns zurück.

Ach Krebs, wir hatten's beide schwer,
doch der Winde Klagesang hört man nun noch kaum...
...also schlafe, ich lasse dich zurück ins Meer,
drum lass du mir meinen Traum...

...einen Albtraum teils, er bringt mich um
und doch steckt in ihm Erinnerung...

Informationen zum Gedicht: Krebs

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05.12.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Nico Fender) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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