Gedichte über den Abschied (Seite 36)

Wortlos

Ich suche ein Wort,
es ist ganz einfach fort.

Entronnen
aus meinem Wortschatz,
es ist leer,der Platz.

Kein Anderes
kann es ersetzen,
Meine Gedanken
liegen in Fetzen.

Wie kann ich es
zurück bekommen?
Es wurde
mir einfach weggenommen.

Angela Merkel

Die Merkel hab ich nie gewählt,
da war ich unversöhnlich.
Schalt sie borniert und machtgestählt,
das war sie auch gewöhnlich.

Nun aber zieh ich meinen Hut,
sie führt uns durch die Krisen,
uneitel meist, mit gutem Mut,
und reichlich Expertisen.

Der, der ihr nachfolgt hat´s nicht leicht,
sehr hoch liegt hier die Latte.
Wer da den Absprung nicht erreicht,
den packt man nicht in Watte.

Man reibt sich oft an dieser Frau,
mag liebt sie, mag sie hassen.
Sie braucht den Beifall nicht, die Schau,
das muss man ihr schon lassen.

Nun, da sie bald in Rente geht,
verschwinden Kraft und Wissen.
Ein leiser Hauch von Abschied weht,
man wird sie schon vermissen.

© Hansjürgen Katzer, April 2021

Nicht nur im Traum

So weit bin ich gegangen -
mit mir allein;
von Traurigkeit umfangen -
so musst’ es sein;
die Wege sind beschwerlich -
im Abgesang;
das Leben ist gefährlich -
und auch so lang;
die Schmerzen ziehen Bahnen -
sie fesseln mich;
und langsam kann ich ahnen -
ich löse mich;
ein Englein wird mich tragen
in jenen Raum
des Glänzens ohne Fragen;
nicht nur im Traum.

© M.M.

Das Ende naht

Der Himmel weint,
der Sturm zerrt an den Bäumen,
noch einmal bäumt das alte Jahr sich auf.
Verschwindet dann
um Mitternacht verstohlen
und taucht auch nimmer wieder auf.

© Sabine Brauer

Gedichte über den Abschied - Seite 36

Wortlos

* Unanständig aber wenigstens ehrlich! (Limerick)

Angela Merkel

Nicht nur im Traum

Das Ende naht