Gedichte über den Abschied (Seite 206)

Ein leeres Glas. Oder , Jörn und Anette

Das letzte Date sollte es sein.
Alles was gesagt werden muss, ist gesagt.
Ihre Augen schweifen wehmütig durch den Raum.
Die Blicke leer.
Er trinkt langsam aus seinem Glas und sie schiebt die Kartoffeln auf ihrem Teller muede hin und her.
Aber sie wollen sich im Guten
trennen ,
Immer noch einer dem anderen helfen in der Not.

Die Eltern haben eine große Rolle gespielt, oft
Mit bösen Worten auf den jeweiligen
Partner gezielt.
So schwelgt das junge Paar in Erinnerungen.

Dann ist sein Glas leer.
Sie steht auf, küsst ihn ein letztes mal
Und verlässt schnell den Raum
Er schaut ihr noch lange traurig hinterher

Ein Jahr voller Trauer und Schmerz

Ein Jahr voller Trauer und Schmerz
von Manja Dietrich

Ein Jahr ist es nun schon wieder her!
Tschüss zu sagen
fiel uns so unendlich schwer.

Ein Jahr an dem wir immer an Dich gedacht!
Zu Deinen Lebzeiten
haben wir mit Dir ganz oft gelacht.

Ein Jahr voller Trauer und Schmerz!
Lieber Vati und Opa,
doch Du bleibst für immer in unserem Herz.

Die Dorfblume wächst nur bis zum Gartenzaun

Ich wollte mal vorsichtig anfragen
ob es in deinem Interesse wäre
Wenn wir alles überstürzten
ohne Gerede und ohne Gemähre

Den zweiten Schritt vor dem Ersten
frag mich einfach danach, erst wie ich heiß
Zeit spielt keine Rolle mehr
wir lieben uns hart und werden weich

Man spürt gar nicht wie die Zeit vergeht
weil man irgendwie so daneben steht
Alles an dir meine ländliche Blume
schmeckt so schön nach Regionalität

Ja, ich will ooch gans schön
oft off dich droff
Du bist schweigend eine Königin
wenn du redest, wirst du mein Dorf

Du weißt genau was ich meine
wenn wir aneinander vorbeireden
Inhalt schafft die Leere weg
voll aufgeladen, der Erfahrung entgegen

Darling,
nichts auf der ganzen Welt
ist hier so sicher wie unsere Unsicherheit
Fehler, können wir ewig machen
aber Wachstum ist nichts das bleibt

Szignm 17.07.2022

Am Grabe

Dort am Grabe sah ich sie...
Abgemagert und zerzaust.
Nahm sie mit zu mir nach Haus.
Kleidete sie schick, wusch sie rein.
Ging mit ihr tagtäglich aus.
Die Liebe war mir neu – ihr nicht.
Kalter Körper, verlassener Geist, warmes Herz.
Allein lies sie mich – ihm zum Sinn.
...Und dort am Grabe traf Ich sie.

und streicht als Ahnung durch den Traum

schon wieder breitet sich die Nacht
in ihren dunklen Stunden aus
trägt still und kühl Verlustgefühl
durch offne Türen in mein Haus

und streicht als Ahnung durch den Traum
vom Neigen sich dem Ende zu
der lauen Sternensommernacht
in herbstlich kühle lange Ruh

der sonnentrunkenen Tage
in denen schmilzt sogar die Zeit
verdünnt das fließend Blut in Wein
und Ewigsein in Leichtigkeit

Gedichte über den Abschied - Seite 206

Ein leeres Glas. Oder , Jörn und Anette

Ein Jahr voller Trauer und Schmerz

Die Dorfblume wächst nur bis zum Gartenzaun

Am Grabe

und streicht als Ahnung durch den Traum