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Gedichte über Abenteuer - Seite 195


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Das Auge paradox

(Eine Ewigkeit für den Moment, nur höher noch und breiter ... )

Mensch stell dir vor du träumtest
Von einer Kugel die du ins Weltall räumtest

Die von Maßen so groß, so weit
dass sie spielerisch umfängt
Was in unserem Sonnensystem los zurzeit
Was sich auf Umlaufbahnen eingeschwenkt

An einem Tag, da drehte sich
Die Kugel einmal im Kreise
Und du als Mensch, als sinnend „Ich“
Buchtest zu deren Äquator eine Reise

Stell dich erst mal auf den Pol
Genau auf der Kugel Achse
Einmal herumgedreht, nur so als Symbol ...
Auf das dein Zutrau´n wachse

Die Geschwindigkeit mit der´s sich dreht
Würde stetig steigen
Je näher es aufs Ziel zugeht
Alle Geister würdest du vertreiben

Mit jedem Schritt zu deinem Ziel
Die Zeit würd´ langsamer vergehn
Die Schritte wären kein leichtes Spiel
Zuletzt würdest du kein Licht mehr sehn

Voraus der Meter würde kurz wie nie
Du fühltest dich sehr schwer
Rechts und links neben dir Genie
Verkrümmte sich der Raum wohl sehr

Die Haut der Kugel wäre nicht mehr da
Deren Innerstes läg´ außen
Statt Körper wärst du Energie
Die Empfindung gleich stummem Brausen

Die Sonn´ zuinnerst glühte warm
Doch fror man fast vor Kälte
Die Weite eng mit kühlem Charme
Kein Ton durch die Stille gellte

Bewegung wollte Stille stehn
Der Sinn nicht mehr vergehn
Alles ging so rasend schnell
Das Dunkel glomm noch hell


Das Geradeaus sich allseits längte
Das Ziel erreicht obwohl so nah
Als ob Nichts sich weit nach vorne drängte
Hört das Ohr was ein verträumtes Auge sah

Eine Ewigkeit für den Moment
Der höher noch und breiter
Die Kugel verdrängt
Das Dreieck doch seit Zeiten immer weiter …

Das Auge spitz
Die Ohren rund
Es singt ein Kind
Die Mutter summt

Der Stern er taumelt
Noch ein Weilchen weiter
Die Seele baumelt
Ein Mensch im Eifer

Einen argen Witz
Tut er hier kund
Der gecke Ditz
Dem es zu bunt …


© Auris cAeli
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