Zu zweit allein

Ein Gedicht von Lars Abel
Wir wandeln einsam durch die Nacht
und einsam bleibt, wer um uns stirbt
einjeder hat sein Licht entfacht,
der Schatten furchteinflößend wirkt

Ich sehe, dass auch ihr entflammt,
wie Fackeln blitzt es auf und ab
umgeben von euch, eingerahmt,
doch nur für´s Licht ich Augen hab´

Was leuchtet sich mir offenbart,
als tausend Punkte in der Nacht,
erlischt ein solcher Fleck, so zart,
so fällt´s nicht auf, da keiner wacht

Einjeder Schein nach vorne drängt
ich weiß nicht, wer dahinter steht
und wird es eng, ein Punkt sich zwängt,
auf dass er nur nicht untergeht

Ich seh´ das vollste, hellste Licht,
versuche ihm ganz nah zu sein,
obwohl ich weiß, das bin ich nicht,
zernicht´ ich Lichter groß und klein

Es währt ein langer Daseinskampf,
das Resultat fällt nüchtern aus
die Nacht erfüllt von kaltem Dampf,
die Dunkelheit ein Graus

(C) Lars Abel

Informationen zum Gedicht: Zu zweit allein

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16.01.2016
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