Zorn

Ein Gedicht von Zora Kastner
Der Blick geht gerade nach vorn,
Das Gesicht wie ein hohler Turm.
Es ruht, doch beruht es auf Zorn,
Man nennt es die Ruhe vor’m Sturm.

Jenes Wort flog hart wie ein Stein.
Jener Blick ging dem Stolz zu nah.
Doch die eig’ne Ansicht ist rein.
Man weiß doch was man eben sah!

Die Meinung so faul wie Morast
Ist man sich dem Wahn nicht bewusst.
Man merkt nicht des Urteils Kontrast,
Die Wut steckt zu tief in der Brust.

Doch so sehr der Disput auch tost,
Er dehnt nur den eigenen Schmerz.
Vergebens das Streben nach Trost.

Zorn sticht nur ins eigene Herz.

Informationen zum Gedicht: Zorn

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28.02.2018
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