Zielscheibe von Gewalt
- Fiktion -
All seine Probleme lädt er auf sie ab,
mutet ihr viel zu, bürdet ihr noch mehr auf,
reagiert an ihr Ängste ab, seinen Zorn,
macht sie verantwortlich für, s Unglücklichsein,
impft ihr Schuldgefühle ein, unterdrückt sie,
beschimpft sie für alles, was sie ihm "antut";
schier unstillbarer Rachedurst treibt ihn an,
er kann nicht länger an sich halten, schlägt zu
und prügelt wie von Sinnen auf die Frau ein.
Der Notarzt hat alle Hände voll zu tun.
Als der Mann sie auf der "Unfallstation" besucht,
bringt er ihr einen Strauß roter Rosen mit,
bricht in Tränen aus, bereut seine Untat -
solche Szenarien sind ihr wohlvertraut,
sie kann seinen Worten nicht Glauben schenken,
allzu oft hatte er sein Wort gebrochen -
Schönheit und Duft der Rosen nimmt sie nicht wahr,
aber deren Dornen dringen ihr ins Herz,
bang schlägt es immer schneller, bis in den Hals.
Morgen früh wird sie nach Hause entlassen.
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