Worte

Ein Gedicht von Flora Von Bistram
Worte können säuseln, streicheln,
übertrieben auch umschmeicheln,
mögen manches Leben wärmen,
können aber auch sehr lärmen.

Worte können Waffen sein,
setz sie drum behutsam ein.
Denk erst einmal drüber nach,
das schützt dich vor Ungemach.

Worte setzen die Geschichten,
andre wollen nur vernichten.
Viele nutzen sie für Lügen,
um die Menschheit zu betrügen.

Worte mögen Seelen heilen,
können Freudenbotschaft teilen,
wollen halten und begleiten.
Bös will auch zu bös verleiten.

Worte können Schwerter sein,
dringen tief in Herzen ein,
schlagen Wunden, die nie heilen,
immer in den Sinnen weilen.

Worte werden fein geflochten,
wird so mach Duell gefochten,
doch gewebt wie feines Tuch
zaubert es ein Märchenbuch.

Worte sind so schnell gesprochen,
Freundschaft dadurch oft zerbrochen,
die Erklärungen versanden,
weil sie oft auch falsch verstanden.

Darum:

Hütet eurer Zunge Schatz,
überdenkt auch mal `nen Satz,
der dem Mund entfliehen will.
Seid ganz einfach einmal still.

floravonbistram 1996

Informationen zum Gedicht: Worte

2.329 mal gelesen
14.10.2017
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige